Herne. Wie würden Herner Jugendliche bei der Europawahl am 9. Juni abstimmen, wenn sie wählen dürften? Die Ergebnisse einer Testwahl überraschen.
Bei der Europawahl am Sonntag, 9. Juni, liegt die Altersgrenze bei 16 Jahren. Doch welcher Partei würden 10- bis 15-Jährige aus Herne die Stimme geben? Diese Frage haben Schulen und Jugendeinrichtungen in Herne bei einer „U16-Europawahl“ gestellt. Das nicht repräsentative Projekt fand vom 27. bis 29. Mai statt an drei Schulen, in vier Jugendeinrichtungen und in einem mobilen Wahllokal der Partnerschaft für Demokratie (PFD).
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Die meisten Stimmen dieser Testwahl erhielt in Herne am Ende die SPD mit 31,9 Prozent. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die AfD mit 18,9 Prozent und die CDU mit 18,6 Prozent. Auf die Grünen entfielen 4,4 Prozent der Stimmen, knapp dahinter liegen die Linkspartei mit 4,2 Prozent, die FDP mit 4 Prozent, Die Partei mit 3,9 Prozent und die Piraten mit 3,2 Prozent. 11,2 Prozent der Jungwählerinnen und wähler – der Urnengang war freiwillig – entschieden sich für eine der anderen am 9. Juni antretenden Parteien.
Zum Vergleich: In ganz NRW lag nach Angaben des Landesjugendrings die CDU mit 22 Prozent knapp vor der SPD mit 21,6 Prozent. Auf den weiteren Plätzen: AfD (13,3 Prozent), Grüne (12,1) FDP (5,2), Linke (4,5) Tierschutzpartei (3,7) und Die Partei (3).
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Zurück nach Herne: Bemerkenswert ist aus Sicht der Stadt, dass sich 854 junge Hernerinnen und Herner an diesem Stimmungsbild beteiligt hätten (NRW: insgesamt rund 27.500). Damit habe sich die Wahlbeteiligung in dieser Altersgruppe in Herne im Vergleich zur U18-Testwahl vor der Landtagswahl 2022 fast vervierfacht, heißt es.
Die U 16-Wahl ist eine Aktion des Landesjugendrings NRW, der kommunalen Jugendringe NRW, des Deutschen Bundesjugendrings und der Aktion U 18-Wahl. Die Jugendringe bündeln die Jugendarbeit auf lokaler, Landes- und Bundesebene. Mit dem Projekt soll das Interesse junger Menschen an der Politik geweckt und gestärkt sowie das Demokratiebewusstsein gefördert werden.