Herne. Die Kolonialzeit in Deutschland hat einen langen Schatten - und reicht bis nach Herne. Darum drehen sich zwei Ausstellungen im Kulturzentrum.
Zwei Ausstellungen rund um das Thema Kolonialismus sind in Kürze in Herne zu sehen. Ergänzt werden sie durch mehrere Veranstaltungen.
Thema der beiden Ausstellungen ist „Der lange Schatten der deutschen Kolonialzeit - Sichert(e) sich auch unser Land einen Platz an der Sonne?“ und „Koloniale Spuren in Herne“, die in der Zeit vom 11. April bis 10. Mai im Foyer der Volkshochschule (VHS) im Kulturzentrum am Willi-Pohlmann-Platz zu sehen sind. Die Eröffnung ist am Donnerstag, 11. April, um 18 Uhr in der VHS im Raum 64, teilen das Eine-Welt-Zentrum Herne und die Volkshochschule mit. „Im Vortrag des Kolonialismusexperten Serge Palasie blicken wir in die deutsche Vergangenheit und schauen auch auf präkoloniale Afrikabilder“, sagen Dagmar Vogel (VHS) und Markus Heißler (Eine Welt Zentrum).
Sie betonen zugleich: „Es geht hier aber nicht so sehr um geschichtliche Details, sondern um den langen Schatten, den eine vermeintlich abgeschlossene Geschichte wirft.“ Daran knüpfe der Historiker Daniel Sobanski an, der die kolonialen Spuren in Herne untersucht habe. Zu der kostenfreien Veranstaltung laden das Zentrum des Evangelsichen Kirchenkreises und die VHS gemeinsam ein. Die deutsche Kolonialzeit, so die Partner, sei bis heute in mehrfacher Hinsicht relevant – so beispielsweise im Bereich globaler wirtschaftlicher Beziehungsgeflechte, beim Thema Flucht und Migration, oder wenn es um Rassismus und Identität in Deutschland gehe. Selbst der menschengemachte Klimawandel beziehungsweise die damit verbundene Klimaungerechtigkeit müsse in diesem Zusammenhang aufgezählt werden. Deutsche Kolonialaktivitäten, so heißt es in der Ankündigung weiter, habe schon Jahrhunderte vor der offiziellen deutschen Kolonialzeit begonnen. Diese Aspekte würden in der Ausstellung thematisiert.
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Auch in Herne ließen sich Spuren der Kolonialzeit entdecken. Sei es zum Beispiel ein Gedenkstein, der an Herner Soldaten erinnere, die an Kolonialkriegen in Namibia oder China beteiligt waren, oder an die Herner Kolonialgesellschaft mit den damaligen Honoratioren der Stadt, heißt es weiter. im Rahmen der Ausstellungen werden mehrere Veranstaltungen angeboten, darunter auch ein Workshop und eine Schulaufführung. Weitere Termine sollen im Herbst folgen. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.ewz-herne.de/