Herne. Nach einem Kippfenster-Einbruch bei einer Seniorin (81) in Herne ist ein Serientäter verurteilt worden. Ein stiller Alarm war sein Verhängnis.
Nach einer Serie von Blitzeinbrüchen in Ein- und Mehrfamilienhäusern in Herne und Umgebung ist ein drogenkranker Mann (29) am Bochumer Landgericht zu insgesamt vier Jahren Haft verurteilt worden. Kurz vor dem Urteil bat der Täter eine von ihm bestohlene Witwe (81) aus Herne-Bickern noch um Verzeihung: „Es tut mir wirklich leid.“
Aufgeflogen war die Serie am 21. April 2023 bei einem Supermarkt-Coup in Herten. Von dem Angeklagten unbemerkt war ein stiller Alarm ausgelöst, der 29-Jährige an Ort und Stelle festgenommen worden. Ein DNA-Abgleich mit Spuren, die bei ungeklärten Kippfenster-Einbrüchen in der Region zwischen 2019 und 2023 hinterlassen worden waren, ergab anschließend mehrere Volltreffer.
Gesamtbeute rund 17.000 Euro
Das Urteil umfasst sieben Einbruchstaten in Wohnhäuser. Bei einigen Coups waren die Anwohner sogar vor Ort. In fast allen Fällen war der Angeklagte beim Vorbeigehen blitzschnell durch gekippte oder teils sogar komplett zum Lüften geöffnete Fenster eingestiegen. Neben Herne lagen die Tatorte in Recklinghausen, Dorsten und Herten. Gesamtbeute: rund 17.000 Euro.
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In dem Einfamilienhaus der Seniorin aus Herne-Bickern hatte der 29-Jährige am 5. Mai 2022 Bargeld und Schmuck im Wert von rund 2200 Euro gestohlen. „Ich denke heute noch oft daran“, so die 81-jährige Hernerin am Freitag, 2. Februar, vor Gericht. Der Blitzeinbrecher hatte am helllichten Tag durch ein auf Kipp gestelltes Fenster gegriffen und war in das Haus gelangt.
Vor Gericht hatte der Einbrecher ein Geständnis abgelegt. Beuteschmuck und Geld hatte der suchtkranke Täter für Drogenkäufe eingesetzt. Einen Teil der verhängten Haftstrafe kann der 29-Jährige laut Urteil in einer geschlossenen Entziehungsanstalt verbüßen.