Herne. Die Täter waren erst 13 und 14 Jahre alt: Sie rasen nachts mit einem gestohlenen Oldtimer nachts in Herne in die Autos von Volkan Arda.
Der Schreck steckt Familie Arda noch in den Knochen. Gegen 3.45 Uhr erschüttert am frühen Dienstagmorgen ein furchtbarer Knall das Haus an der Ecke Cranger Straße/Juliastraße. Zwei gerade einmal 13 und 14 Jahre alte Jugendliche sind mit einem gestohlenen Auto in die geparkten Autos vor dem Haus gekracht. Sie werden schwerverletzt. Das sie nicht sterben, grenzt an ein Wunder.
- Jugendliche stehlen einen Oldtimer in Herne
- Sie rasen damit durch die Gegend
- An der Kreuzung Juliastraße/Cranger Straße kommt es zu einem heftigen Unfall
- Die Jugendlichen zerstören andere Autos
- Einer wird schwerverletzt
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Beifahrer liegt regungslos neben dem Auto auf dem Boden
Volkan Arda hätte als einziger in der Familie den Unfall fast verschlafen. „Meine Frau hat mich geweckt“, sagt der 31-Jährige. „Da bin ich runter. Der Fahrer stand schon draußen neben dem Auto.“ Anders als von vielen Medien berichtet, habe die Feuerwehr den Beifahrer aber nicht herausschneiden müssen. „Der Fahrer hatte den Beifahrer schon rausgezogen. Der lag regungslos auf dem Boden. Ich dachte, der ist tot.“ Die Jugendlichen haben Glück im Unglück. Beide gelten als schwerverletzt. Aber laut Polizei besteht keine Lebensgefahr. Die Jungen liegen im Krankenhaus. Der zunächst bewusstlose Junge sei zu Bewusstsein gekommen, als die Polizei kam, sagt Volkan Arda. „Es hat noch versucht, wegzulaufen.“
Laut Polizei stehen der 13-Jährige und der 14-Jährige unter Verdacht, einen Mercedes-Oldtimer kurz zuvor am benachbarten Großmarkt aus einer Werkstatt gestohlen zu haben. Danach sind sie losgerast, ob auf der Flucht oder zu einer Spaßfahrt ist unklar. Die beiden Jugendlichen rasen über die Cranger Straße (eigentlich in Gegenrichtung vom Einbruchsort) in Richtung Crange und wollen in die Juliastraße einbiegen. Dabei sind sie offensichtlich viel zu schnell. Sie fliegen aus der Kurve und krachen in die geparkten Autos. In Boulevardmedien ist von Tempo 160 die Rede. Das hat die Polizei aber nicht bestätigt.
Kleinbus und Auto der Nachbarn schwer beschädigt
Der gestohlene Mercedes kracht in drei geparkte Autos. Zwei davon gehören Volkan Arda. „Das ist ein großer Schaden“, sagt er. Wer dafür aufkommt, ist am Morgen noch unklar. „Ich weiß ja gar nicht, ob da etwas versichert war. Mal schauen, was jetzt passiert.“ Am Nachmittag die gute Nachricht: Der Besitzer des gestohlenen Oldtimers hat sich gemeldet. Das Auto war zumindest versichert.
Der Schaden ist enorm. Ein Kia wurde von dem Mercedes geradezu aufgeladen und ist Schrott. Der relativ neue Mercedes-Kleinbus der Familie wurde auf der rechten Seite schwer beschädigt. Mehrere zehntausend Euro wird alleine dieser Schaden betragen.
Was machen ein 13-Jähriger und ein 14-Jähriger nachts auf der Straße? Das wollen nicht nur die Nachbarn wissen. Die Polizei ermittelt. Dabei geht es auch darum, zweifelsfrei festzustellen, wer überhaupt der Fahrer war. Die Beamten bitten noch um Hinweise weiterer Zeugen unter 0234/909-5206. Es steht fest, dass der jüngere der Fahrer aus Essen kommt, der ältere aus Herne. Beide haben, in dem Alter wenig überraschend, keinen Führerschein.
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Auch Werbetafel gerammt - Autohändler bekommt viele Nachfragen
Direkt nebenan ist am Dienstag ein bekannter Automobilhandel in den Fokus der Kameras geraten. Reporter von verschiedenen Medien filmen und fotografieren die Situation. Die Besitzer, selbst Stars im Netzwerk TikTok, wollen mit der Aufregung gar nichts zu tun haben. „Wir bekommen Nachrichten aus ganz Deutschland. Dabei ist uns gar nichts passiert“, sagt einer der Händler. Nur um die ebenfalls gerammte Werbetafel sorge man sich nun schon etwas. Die könnte im schlimmsten Fall über den Zaun kippen. Als er morgens auf sein Handy schaute und in den ersten Medienberichten die Bilder mit seinen Schildern im Hintergrund sah, sei ihm aber schon etwas mulmig geworden.
Die Polizei hat den Unfallwagen sichergestellt. Ein Arzt entnahm den Jugendlichen Blutproben, weil sie unter Verdacht stehen, Drogen genommen zu haben.
