Herne. Bei Lidl in Herne geht die Suche nach der Ursache für den Zusammenbruch einer Mauer weiter. Gab es vorher Hinweise? Wer ermittelt nun?
Nachdem eine 4,50 Meter hohe Mauer in Herne auf einen Lidl-Parkplatz krachte, bleibt die Frage nach der Ursache offen. Die Stadt sieht jetzt den Eigentümer in der Pflicht. Eine Gefahr durch die Trümmer und Mauer-Reste bestehe aber nicht.
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Gefahr für die Allgemeinheit? Statiker soll Reste untersuchen
Die Trümmer liegen am Montag unverändert auf dem Lidl-Parkplatz. Aktuell sieht die Stadt keinen akuten Handlungsbedarf. Die Mauer sei durch „schweres Gerät“ mit einem Bagger durch das Technische Hilfswerk so weit abgetragen worden, „dass ein weiteres sofortiges Einstürzen nicht zu befürchten ist“. Der Ort des Geschehens sei außerdem gesichert worden. „Die Unfallstelle wurde so weiträumig abgesperrt mit verschraubten Bauzäunen, dass eine akute Gefahr für die Allgemeinheit nicht gegeben ist“, erklärt Stadtsprecher Patrick Mammen auf Anfrage der Redaktion.
Wie standfest sind die verbliebenen Gebäudeteile noch? Dabei sieht die Stadt nun die Grundstückseigentümer in der Pflicht. „Die Eigentümerin hat selbsttätig einen Statiker mit der Überprüfung beauftragt, was die Stadt Herne überprüfen wird“, sagt Mammen. Dabei müsse sichergestellt werden, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht: „Die verbliebenen Mauerwerksreste sind zu sichern, also ggf. auch abzutragen.“ Die Mauer schließt sich an eine ehemalige Kohlenhandlung mit einem ebenfalls baufälligen Backsteingebäude an.
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Gab es Hinweise, dass die Mauer zusammenstürzen könnte?
Hätte man das drohende Unglück erahnen können? Auf alten Fotos sei zu erkennen, dass die Mauer bereits länger gewölbt gewesen sei, heißt es in Kommentaren auf der Facebook-Seite der WAZ. Im System Google-Streetview ist zu erkennen, dass die Mauer deutliche Risse und Wasserschäden hat und sehr fragil wirkt. Gefragt nach Hinweisen auf eventuell vorliegende statische Probleme, heißt es von der Stadt: „Der Eigentümer ist verpflichtet, seine Gebäude selbst in Stand zu halten.“
Die Polizei hat keine Ermittlungen eingeleitet. Es gebe keine Hinweise auf ein strafbares Verhalten, erklärt Polizei-Sprecherin Marina Sablic auf Nachfrage. Bei dem Zusammenbruch der Mauer waren keine Passanten verletzt worden.
Offen bleibt auch, wer für die Schäden aufkommt. Ein Lkw-Anhänger war von den Trümmern begraben worden. Auch eine Zugmaschine soll von Mauersteinen getroffen worden sein. Ob möglicherweise – wie von den Eigentümern des Mauer-Grundstücks behauptet – ein Zusammenstoß mit einem Lastwagen Ursache sein könnte, ist unklar. Die Eigentümerfamilie wollte sich am Montag auf WAZ-Nachfrage nicht mehr zu dem Vorfall äußern. Auf den Aufnahmen von Google-Streetview ist zu erkennen, dass Lastwagen sehr eng an der Mauer parken.
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