Herne. Seit 2020 gibt es das Restaurant Toyoki in Herne-Mitte. Wie es in dem japanischen Restaurant schmeckt - unsere Gastro-Kritik.

Wer einen Fensterplatz ergattert, kann beim Essen den Menschen zuschauen, die durch die Stadt schlendern. Das japanische Restaurant Toyoki – Sushi & Grill liegt direkt an der Bahnhofstraße in Herne-Mitte. Seit 2020 bietet Inhaber Hengrui Ge an der Fußgängerzone authentische japanische Küche – von Nigiri bis hin zu Frühlingsrollen und Teriyaki-Hähnchen. Die japanischen Leckereien gibt es auch zum Mitnehmen.

Atmosphäre: In das Restaurant führt eine kleine „Schleuse“, sodass die Kälte nicht mit hereingetragen wird. Das Restaurant bietet vielen Gästen Platz. Durch eine geschickte Aufteilung – der Gastraum ist durch eine Bambussprossen-Wand unterteilt – wirkt es aber nicht hallenartig. Es gibt zahlreiche Sitzecken mit gepolsterten, schwarzen Bänken und dunkelbraunen Tischen, sodass kleine Séparées entstehen, in denen man sich ungestört unterhalten kann. Eine kleine Holzbalustrade mit eingelassenen Lotusblumen aus Keramik trennt die Schaufensterfront vom Essbereich. Dahinter stehen Pflanzen. Für das asiatische Feeling sorgen Lampions und Raumteiler mit Rosenblüten. Die Tapete kommt mit ihren geometrischen Formen dagegen eher etwas futuristisch daher – was der gemütlichen Atmosphäre aber keinen Abbruch tut.

Service: Kaum haben wir die „Schleuse“ verlassen, werden wir freundlich begrüßt und an einen Tisch geführt. Da wir uns schon im Vorfeld dazu entschieden hatten, das Abend-Buffett auszuprobieren, fällt das Studium der Karte aus. Sogleich bringt uns der Gastwirt das Tablet, mit dem wir nun unsere Bestellungen tätigen können. Er erklärt, dass wir in zehn Runden jeweils zehn Gerichte bestellen können und dass wir uns jederzeit melden können, wenn es Fragen gibt. Im Grunde ist aber alles selbsterklärend. Man wählt eine Kategorie aus – Getränke oder Speisen – und hat dann die Wahl zwischen Vorspeisen, Sushi, warmen Gerichten, Side Orders, Desserts und Saucen. Einmal auf dem Bildschirm auf Bestellen geklickt, dann dauert es nur wenige Minuten, bis die Getränke sowie ersten Schälchen und Teller mit Speisen gebracht werden. Beim Servieren werden wir höflich gefragt, ob wir Besteck benötigen – wir entscheiden uns für die bereitliegenden Stäbchen. Ist die erste Runde bestellt, gilt es, mindestens zehn Minuten zu warten, bis man die nächste Bestellung herausschicken kann. Das macht aber nichts, schließlich möchten wir ja in Ruhe genießen und nicht wie am Fließband essen. Das Personal ist sehr aufmerksam und merkt sofort, wenn eine Frage im Raum steht. Zu einem Plausch mit den Gästen haben sie ebenfalls Zeit, sodass man sich sehr willkommen fühlt.

Maximal zehn Runden mit jeweils bis zu zehn Gerichten: Das Essen wird im Toyoki per Mausklick bestellt.
Maximal zehn Runden mit jeweils bis zu zehn Gerichten: Das Essen wird im Toyoki per Mausklick bestellt. © WAZ | Jennifer Humpfle

Angebot: Die Karte ist sehr umfangreich und bietet viele Sushi-Varianten wie Nigiri, Maki, Rollen, Gunkan und Temaki. Preislich bewegt man sich hier zwischen 1,60 Euro für drei Gurken-Maki und 5,50 Euro für vier frittierte Sushi-Rollen mit Garnelen und Mango. Die Vorspeisen liegen zwischen 2 Euro für einen frischen Salat und 4,50 Euro für beispielsweise einen Spinatsalat. In allen Segmenten gibt es sowohl vegane als auch vegetarische Auswahlmöglichkeiten. So gibt es bei den warmen Speisen etwa eine japanische Gemüse-Krokette (1,80 Euro) oder Tempura (3 Euro). Zudem gibt es eine reichhaltige Fisch- und Fleischauswahl. So gibt es gegrillten Tintenfisch (2 Euro), gegrillte spicy Riesengarnelen (4,50 Euro), knusprige Ente (6,20 Euro) oder Rinderfilet mit schwarzer Pfeffersauce (10 Euro). Wir entscheiden uns unter anderem bei der Vorspeise für Spinat-Salat, Kimchi und Edamame, beim Sushi für Lachs Nigiri, Thunfisch Maki und Enten-Roll und bei den warmen Speisen für Teriyaki Hähnchen und Ente. Der Preis für das Abend-Buffet beträgt pro Kopf pauschal 25,90 Euro (ohne Getränke). Das Mittagsbuffet kostet 15,90 Euro.

Viele Gerichte werden in kleinen Schalen serviert.
Viele Gerichte werden in kleinen Schalen serviert. © WAZ | Jennifer Humpfle

Geschmack: Als jemand, der erst spät auf den Sushi-Geschmack gekommen ist und seither eine Schwäche dafür entwickelt hat, kann ich sagen, dass das Sushi ausgezeichnet ist. Man merkt, dass in der Küche Sushi-Profis am Werk sind. Der Reis hat genau die richtige Klebrigkeit, ist nicht zu trocken und nicht zu feucht. Alles schmeckt frisch und lecker. Die auf dem Tisch bereitstehenden Klassiker Sojasauce, Wasabi und Ingwer runden das Ganze ab. Edamame gehören bei uns bei jedem Sushi-Essen dazu. Hier bekommen wir erstmals welche serviert, die noch warm sind – eine Premiere und geschmacklich tatsächlich ein kleiner Unterschied zum Positiven. Fleisch und Fisch sind von guter Qualität und ergänzen sich vorzüglich mit den Saucen. Positiv überrascht mich das Kimchi – eigentlich esse ich nicht scharf – das eine sehr angenehme Schärfe hat und wirklich sehr schmackhaft ist sowie die Enten-Roll, weil es einfach eine andere Kombination ist. Von den zehn Runden, die wir zur Verfügung haben, schaffen wir zu zweit drei beziehungsweise vier. Die vierte Runde besteht aber aus Nachspeisen. Wir entscheiden uns hier für Grüntee-Eis, gebackene Banane, Kokos-Pudding und Bananen-Roll. Auch beim Dessert gibt es nichts zu meckern – alles ist einfach lecker. Einzig das Noriblatt, das natürlich bei der Bananen-Roll ebenso verwendet wird, ist in der Kombination etwas gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ein sehr leckeres, rundes Menü, optisch schön angerichtet auf den passenden Schalen und Tellern.

Zum Nachtisch darf es gerne eine kleine Auswahl sein: Grüntee-Eis, gebackene Banane, Kokos-Pudding und Bananen-Roll.
Zum Nachtisch darf es gerne eine kleine Auswahl sein: Grüntee-Eis, gebackene Banane, Kokos-Pudding und Bananen-Roll. © WAZ | Jennifer Humpfle

Fazit: Die Qualität der Speisen, die freundliche, offene Art des Gastwirts und der Kellnerinnen und Kellner und auch das Ambiente überzeugen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist vor allem beim Buffet großartig. Man kann sehr viele ausprobieren, und wenn einem etwas besonders gut schmeckt, bestellt man es in der nächsten Runde einfach noch einmal. Gerade, wenn man sich in der japanischen Küche nicht so gut auskennt, hilft das Tablet enorm, da alle Speisen mit Fotos dargestellt sind. Ein sehr angenehmer Abend mit richtig gutem Sushi. Gerne wieder!

Bewertung:
Geschmack: 5 von 5
Atmosphäre: 4 von 5
Service: 5 von 5
Preis-Leistung-Verhältnis: 5 von 5

Weitere Informationen: Restaurant Toyoki, Bahnhofstraße 16, 44623 Herne, Telefon 02323 50456; Öffnungszeiten: täglich außer montags 11.30-15 Uhr (Küche bis 14.30 Uhr) und 17.30-23 Uhr (Küche bis 22.30 Uhr). Weitere Informationen inklusive Speisekarte auf https://toyokisushi.de/

Hinweis der Redaktion: Unsere Gastro-Kritiken entsprechen dem subjektiven Geschmacksurteil der Verfasserin beziehungsweise des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.