Herne. Ins neue Jahr ohne Kater: Was kommt Silvester ins Glas? Worauf sollte man verzichten? Peter Meinken (46) aus Herne hat einen wichtigen Tipp.

Sekt, Schnaps, Likörchen, Bier und Co.? Die Mischung, die bei vielen Menschen Silvester auf dem Tisch landet, ist bunt wie das Feuerwerk. Das böse Erwachen droht am Neujahrsmorgen. Das muss nicht sein. Peter Meinken (46), Geschäftsführer der Traditionsbrennerei Eicker & Callen in Herne, gibt Tipps, wie der Alkoholkonsum auch ein Genuss bleibt. Er zeigt selbst hergestellte Beispiele für seine Empfehlungen.

Was hilft gegen den Kater?

Die wichtigste Frage zuerst: Was hilft am besten gegen den Kater am Neujahrsmorgen? „Es ist so wie mit vielen guten Dingen“, sagt Peter Meinken. „Wenn man es nicht übertreibt, dann gibt es auch keinen Kater.“ Der Experte empfiehlt ohnehin eher das maßvolle Trinken. Die Botschaft vermitteln auch die Produkte seiner Brennerei Eicker & Callen, die er in der Alten Drogerie an der Hauptstraße in Crange vertreibt. Bloß kein Trinken im Akkord!

Ein Tipp fürs Gläschen zwischendurch? Empfehlung: Gin!

Peter Meinken hat einen Gin herausgesucht. „Do the right Gin“, heißt der Waldfrucht-Gin, den wir uns näher ansehen. Diesen Gin ließ das Herner Ruhrwerk als Art Sonderedition herstellen. Das Stadtmarketing ließ die Flasche gestalten. Pro verkaufter Flasche gehen 10 Euro an Soziale Projekte in Herne. Zurück zum Produkt: Gin ist ein Wacholder-Schnaps, dem sogenannte Botancials, Geschmacksrichtungen, hinzugefügt werden. „Hier haben wir Waldbeeren im Destillationsvorgang mit eingebracht“, erklärt Meinken. Letztlich liege es an der Abstimmung im Brennvorgang wie der Geschmack sich auspräge.

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Der Waldfrucht-Gin hat mit 48 Prozent einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt. „Er ist aber trotzdem sehr mild“, betont Meinken. „Es gibt auch welche mit 40 oder mit 38 Prozent.“ Für Peter Meinken ist der Gin nicht unbedingt ein alkoholisches Getränk für den Alltag: „So etwas ist ein kleines Highlight. Das kann man sich Silvester mal gönnen.“

Empfehlung Nr. 1: Gin! In diesem Fall ist es der hausgemachte Waldbeer-Gin „Do the right Gin“, der fürs Herner Ruhrwerk produziert wurde. Er hat 48 Prozent und damit besonders viel Alkohol.
Empfehlung Nr. 1: Gin! In diesem Fall ist es der hausgemachte Waldbeer-Gin „Do the right Gin“, der fürs Herner Ruhrwerk produziert wurde. Er hat 48 Prozent und damit besonders viel Alkohol. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Wann kommt der Gin am besten auf den Tisch?

„Ich will um Mitternacht den Kollegen, die mit Wein und Sekt handeln, nicht ins Handwerk fuschen“, sagt Meinken. Den Gin sehe er eher in der „Startphase“ einer Silvesterparty. Später in der Nacht sei der Gin „auch noch ein guter Begleiter“. Um Mitternacht zum Jahreswechsel dürfe es gerne Sekt oder ein Schaumwein sein – „wie man es mag“.

Was hält der Experte von alkoholfreiem Gin? „Das ist eine gute Alternative für Leute, die fahren müssen. Wir stellen auch für ein Bochumer Restaurant eine Version her. Letzlich ist es aber ein alkoholfreies Getränk und nicht der Gin“, sagt Meinken. Gin sei ein geschützter Begriff, der auch impliziere, dass Alkohol enthalten ist.

Und jetzt bitte ein Klassiker....

Peter Meinken zieht das Cranger „Leckerchen“ heraus. „Damit kann man auch backen“, sagt Meinken. Er zeigt den Karamell-Vanille-Haselnuss-Krokant-Likör. „Es ist ein Zwölf-Monats-Produkt. Im Winter kann man es im Kakao trinken, im Sommer auch über dein Eis gießen oder pur.“ Silvester könne man den auch gerne pur trinken. Mit 30 Prozent Alkohol ein guter Absacker für nach dem Essen. Aber bitte aufpassen: „Merkt man nicht. Das ist gefährlich.“ Gefragt seien zu dieser Jahreszeit weniger die fruchtigen Liköre, sondern eher die kräftigen fruchtigen mit einem vollen Geschmack.

Empfehlung Nr. 2:  ein Karamell-Vanille-Likör für jeden Zweck an Silvester und anderen Tagen. Peter Meinken zeigt hier als Beispiel sein „Cranger Leckerchen“ mit 30 Prozent.
Empfehlung Nr. 2: ein Karamell-Vanille-Likör für jeden Zweck an Silvester und anderen Tagen. Peter Meinken zeigt hier als Beispiel sein „Cranger Leckerchen“ mit 30 Prozent. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Was Lockeres für Zwischendurch bitte!

In der transparenten Flasche schimmert rötlich der Granatapfel-Likör. „Der ist sehr fruchtig und hat auch nur eine leichte Säure“, sagt Meinken. Mit 15 Prozent liege er beim Alkoholgehalt kaum über einem stärkeren Rotwein. Gemessen an der kleinen Portion, die man in der Regel zu sich nimmt, könne man davon mit gutem Gewissen etwas mehr trinken, ohne gleich betrunken zu sein.

„Aus der Granatapfelfrucht wird erst einmal ein Fruchtkonzentrat gewonnen“, sagt Peter Meinken. Dazu kommen der Alkohol, eine Zuckermischung und eben die Geheimnisse, die der Hersteller nicht verrät: „Dann wird er entsprechend ausgemischt und abgeschmeckt.“ Zuletzt komme noch die Probedestillation, um den Alkoholgehalt sicherzustellen.

Empfehlung Nr. 3: ein leichter Likör für Zwischendurch. Als Beispiel hat Peter Meinken die „Ruhrpott-Granate“, den Granatapfel-Liqueur mit geringen 15 Prozent Alkohol.
Empfehlung Nr. 3: ein leichter Likör für Zwischendurch. Als Beispiel hat Peter Meinken die „Ruhrpott-Granate“, den Granatapfel-Liqueur mit geringen 15 Prozent Alkohol. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Risiko Durcheinandertrinken? Auf was sollte man lieber verzichten?

„Der größte Fehler, den man machen kann, ist zwischendurch kein Wasser zu trinken“, sagt Meinken. Er erinnert an die osteuropäischen Trinkweisen. „Kurz was trinken und dann Wasser. Dann kann man sehr viel aushalten. Es kommt immer auf die Verdünnung an.“ – Was kein Tipp sein soll, die eigenen Grenzen auszutesten.

Nach dem Kater – kontern am Neujahrsmorgen?

„Es gibt natürlich im Herner Stadtgebiet viele Neujahrspartys“, sagt Meinken. „Ich würde aber mal Pause machen. Wenn man wirklich einen Kater hat: einfach viel Wasser oder einfach mal eine Runde laufen gehen.“

Was trinkt der Experte selbst?

Bei ihm selbst komme an Silvester der selbsthergestellte Limoncello, ein Zitronenlikör, auf den Tisch. „Da ist der Sommer des letzten Jahres drin. Der war zwar auch recht verregnet. Aber da sind die Früchte des letzten Jahres drin.“ Das schaffe Platz für Neues.