Herne. Erhält Herne eine Seilbahn? Die Stadt hat 2023 wichtige Weichen für das 32-Millionen-Euro-Projekt gestellt. Wie es nun weitergeht.

Gibt es in Herne bald eine Seilbahn? Darüber wird der Rat in Herne voraussichtlich 2025 entscheiden. Bis dahin prüft die Stadt, ob eine Seilbahn sinnvoll und bezahlbar ist. Diesen Fahrplan hat der Rat in diesem Jahr beschlossen. Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda ist Motor des Projekts. Eine Seilbahn in Herne wäre „nicht nur ein Schub für das Quartier“, sondern „für die gesamte Stadt“ – und würde Herne weiter voranbringen, wirbt er für das Projekt.

Die Seilbahn soll für rund 32 Millionen Euro auf einer Länge von 1050 Metern den Hauptbahnhof Wanne-Eickel mit dem Blumenthal-Gelände verbinden. Auf der Zechenbrache südlich des Hauptbahnhofs plant die Stadtverwaltung eine „Techno Ruhr International“, eine internationale Technologiewelt mit einem Mix aus Unternehmen, Forschung, Wohnen und Grün. Nach den Vorstellungen der Stadt sollen dort 3500 Menschen arbeiten. Zur Arbeit sollen die Menschen gerade auch mit der Seilbahn: Zwei Kabinen für jeweils 40 Menschen sollen in einer Höhe zwischen 34 und 66 Metern zwischen Hauptbahnhof und Technologiewelt pendeln. 500 Menschen pro Stunde sollen so innerhalb von 3,5 Minuten transportiert werden.

Viele Bürgerinnen und Bürger kritisieren seit Bekanntwerden der Pläne die Millioneninvestition in eine Hochbahn. Dieses Geld, so der Tenor, sollte besser für die Sanierung von Straßen und Schulen oder den Ausbau der Kitas verwendet werden. Herne, stellt der Oberbürgermeister stets klar, müsste (und könnte) die Hochbahn gar nicht finanzieren. Dafür gebe es aber Fördertöpfe von Bund und Land. Die wolle die Stadt unbedingt anzapfen. Denn: Die urbane, sprich: städtische und nicht touristische Seilbahn sei „die große Chance für die Wanner Innenstadt“. Komme sie, könne auch Wanne-Mitte entwickelt werden, weil sie Strahlkraft besitze und Investoren anlocke. Diese Hochbahn wäre nicht nur die erste ihrer Art in Deutschland, zudem ein schnelles, klimaschonendes und innovatives Verkehrsmittel, sondern auch in den Nahverkehr eingebunden, also nutzbar mit einem gewöhnlichen Bus- oder Bahnticket.

Wenn der Rat voraussichtlich 2025 den Seilbahn-Plänen zustimmt, könnte die Hochbahn ab dem Jahr 2027 gebaut werden – und zeitgleich mit den ersten Gebäuden der Technologiewelt ab 2028 fertig sein.