Herne. Seit 2012 gibt es in Herne das „Sale e Pepe“ am Eickeler Markt. Wie es in dem Restaurant schmeckt - unsere Gastro-Kritik.

Das Sale­ e Pepe in Herne-Eickel ist schon fast eine Institution: Seit 2012 gibt es das italienische Restaurant am Eickeler Markt. Pizza, Pasta, Fleisch und Fisch werden dort serviert.

Atmosphäre: Authentisch, angenehm. Keine Rustikalität, kein Schickimicki. Elemente, wie der große goldene Spiegel an der roten Wand oder die rot-designten, großen Salz- und Pfefferstreuer auf allen Tischen, geben dem Restaurant eine warme, individuelle Note. Im vorderen Bereich mit offener Küche und Pizzaofen ist es schöner, dort findet das Leben statt, da führt Mama Regie. Hinten ist es dafür ruhiger, intimer. Minuspunkt: Die Hintergrundmusik – Elton John, Genesis & Co. – passte so gar nicht in das Ristorante und war auch noch einen Tick zu laut.

Angebot: Großzügig. Neben typischen Vorspeisen wie Bruschetta, Carpaccio oder Vitello Tonnato sowie drei Salaten und zwei Suppen besticht die Karte mit einem Dutzend Nudelgerichten und zwei Dutzend Pizzen. Das Fleisch- und Fisch-Angebot ist variantenreich. Unter den Hauptgerichten finden sich auch manche nicht-alltägliche Variationen, und auch Vegetarier müssen nicht lange suchen. Außerdem gibt es eine Wochenkarte mit ausgefallenen, überraschenden Angeboten. Zur Pasta: Ein Drittel der Nudeln ist hausgemacht und entsprechend gekennzeichnet.

Hausgemachte Pasta: die Ravioli Ricotta e Spinaci.
Hausgemachte Pasta: die Ravioli Ricotta e Spinaci. © WAZ | Muscheid

Geschmack: Zum Start entscheiden wir uns für „Antipasto della Casa“ für eine Person (13,90 Euro). Wir bitten um eine vegetarische Alternative, nach kurzem Nachdenken gibt die Bedienung grünes Licht („Ich mache einfach noch ein bisschen Käse dazu“). Der Teller ist so üppig belegt, dass wir uns schon fragen, ob die Bedienung uns falsch verstanden und für zwei Personen serviert hat (hat sie nicht). Obendrauf liegt zweimal Bruschetta, darunter viel gegrilltes Gemüse und Kartoffeln, dazu Oliven und besagter Käse – spitze.

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Als Hauptgericht wählen wir von der Karte die hausgemachten Ravioli Ricotta e Spinaci (11,90 Euro), die bissfest und in einer soliden, gut gewürzten Tomatensoße serviert werden. Empfehlenswert. Fleisch testen wir in Form der „Madaglioni ai Porini“, also Schweinefilet mit Steinpilzen (21,90 Euro). Zu den Fleisch- und Fischgerichten gibt es eine Auswahl an Beilagen, wir nehmen die Rosmarinkartoffeln. Das Fleisch, drei wuchtige Medaillons, ist zart und auf den Punkt gebraten. Die Soße, cremig, pikant und mit den leckeren Pilzen versehen, rundet das durchweg gelungene Gericht ab. Highlight aber sind die Tagliolione mit Birne in Gorgonzolacreme, garniert mit Walnüssen (14,90 Euro), die wir von der Wochenkarte auswählen. Die hausgemachten Bandnudeln, selbstverständlich al dente, sind eine Wucht. Dafür sorgt die Soße, die nicht schwer und käsig daher kommt, sondern genau bemessen, leicht und cremig; der Birneneinschlag und die Nüsse sorgen fürs i-Tüpfelchen.

Highlight auf der Wochenkarte: Tagliolione mit Birne in Gorgonzolacreme, garniert mit Walnüssen.
Highlight auf der Wochenkarte: Tagliolione mit Birne in Gorgonzolacreme, garniert mit Walnüssen. © WAZ | Muscheid

Von den vier Desserts wählen wir zum Kaffee Panna Cotta zum Teilen (4,90 Euro) aus. An dem italienischen Klassiker ist nichts auszusetzen. Für unseren Geschmack ist der Nachtisch allerdings etwas zu süß. Wenn wir ihn selber machen, setzen wir eine saure Himbeersoße gegen das süße Panna Cotta. Hier wird sie dagegen mit süßer Beerensoße serviert.

Fazit: Absolut empfehlenswert! Dafür sorgte neben dem hervorragenden Essen auch das Personal. Bedient wurden wir von Claudia, die zügig servierte, immer aufmerksam war und regelmäßig nach dem Befinden fragte. Von ihrer freundlichen und herzlichen, aber nie übertriebenen oder anbiedernden Art kann sich manches Restaurant-Personal eine Scheibe abschneiden. Auch die Kinder im Restaurant nahm sie schnell für sich ein.

Zart und auf den Punkt gebraten: Schweinefilet mit Steinpilzen.
Zart und auf den Punkt gebraten: Schweinefilet mit Steinpilzen. © WAZ | Muscheid

Bewertung:
Geschmack: 5 von 5
Atmosphäre: 4 von 5
Service: 5 von 5
Preis-Leistung-Verhältnis: 5 von 5

Weitere Informationen:

Etwas zu süß: der italienische Nachtisch-Klassiker Panna Cotta.
Etwas zu süß: der italienische Nachtisch-Klassiker Panna Cotta. © WAZ | Muscheid

Restaurant Sale e Pepe, Eickeler Markt 10a, 44651 Herne, Telefon 02325 6399860. Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 17.30 bis 22 Uhr, Freitag, Samstag, Feiertag 17.30 bis 23 Uhr. Weitere Infos gibt es im Internet unter https://www.sale-e-pepe-herne.de/

Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil des Verfassers. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.