Herne. Die neue Partei von Sahra Wagenknecht soll einen Herner Ableger erhalten. Welcher prominente Herner mit Gleichgesinnten die Gründung vorbereitet.

Der frühere Verdi-Sekretär Norbert Arndt will nach Gründung der neuen Partei von Sahra Wagenknecht mit Gleichgesinnten einen Herner Ortsverband ins Leben rufen. Das berichtet der ehemalige Sozialdemokrat am Montag auf Anfrage der WAZ.

„Wir haben in Herne bereits einen Initiativkreis gegründet, um diesen Schritt vorzubereiten“, so Arndt. Über Namen von Mitstreitern und weitere Details wolle man die Öffentlichkeit erst nach dem nächsten Treffen dieses Kreises informieren. Was Arndt schon jetzt verrät: Vor allem aus dem gewerkschaftlichen Bereich gebe es bislang Unterstützung. Ziel sei es, nach der offiziellen Gründung der Partei in Herne handlungs- und sprachfähig zu sein.

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Das könnte schon in wenigen Monaten der Fall sein: Die bisherige Linken-Bundestagsabgeordnete hat am Montagmorgen in Berlin bei der Verkündung ihres Parteiaustritts und der Vorstellung des Vereins „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) die Parteigründung für Anfang 2024 angekündigt.

Der ehemalige Sozialdemokrat Norbert Arndt bereitet für Herne die Gründung einer Sahra-Wagenknecht-Partei vor.
Der ehemalige Sozialdemokrat Norbert Arndt bereitet für Herne die Gründung einer Sahra-Wagenknecht-Partei vor. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Dass Arndt (68) in Herne für BSW an vorderster Front steht, ist alles andere als eine Überraschung. 2018 war er in Berlin Gründungsmitglied der von Wagenknecht angestoßenen Sammlungsbewegung „Aufstehen“. Diese spielte jedoch politisch und gesellschaftlich nie eine Rolle und wurde bereits 2019 aufgelöst.

Aus der SPD ausgetreten ist Arndt Ende Februar: „Direkt nach der Zeitenwende-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz“, berichtet er.

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Auf breite Unterstützung aus Wagenknechts bisheriger Partei kann BSW in Herne wohl vorerst nicht setzen. Im Interview mit der WAZ sagte der Linken-Kreisvorsitzende Patrick Gawliczek jüngst, dass es zumindest im Kreis der Herner Aktiven keine Befürworterinnen und Befürworter von Wagenknecht gebe. Und: Es seien sogar schon aktive Mitglieder aus Protest gegen die umstrittene Linken-Bundespolitikerin ausgetreten.