Herne/Bochum. Ein Dealer (21) aus Herne hat sein Marihuana von seinem Vater bezogen, einem Schwergewicht in der Drogenszene. Nun wurde der Dealer verurteilt.
Nach kiloschweren Drogengeschäften ist ein 24-jähriger Herner am Bochumer Landgericht zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der Dealer hatte das von ihm in Herne und Umgebung weiterverkaufte Marihuana fast immer von seinem Vater geliefert bekommen.
Der Vater des Drogendealers hatte den Ermittlungen zufolge schon länger die Rolle eines echten Schwergewichts in der lokalen Drogenszene. Marihuana-Geschäfte im „im zwei- teils dreistelligen Kilogramm Bereich“ gehörten in seinem Fall laut Anklage praktisch zum Tagesgeschäft. Erst nach der Flucht des Vaters ins Ausland soll sein jetzt verurteilter Sohn auch andere Quellen für seine Marihuana-Geschäfte angezapft haben.
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Im Mittelpunkt des Prozesses vor der 1. Strafkammer stand eine Serie von Drogengeschäften zwischen dem 6. Januar und 24. Mai 2021. Mal soll der Vater seinem Sohn zwei, mal ein, mal ein halbes Kilogramm „Gras“ nach Herne geliefert haben. Insgesamt ging es um Lieferungen im Volumen von knapp sieben Kilogramm. Als Übergabeorte für das Marihuana wurden Treffpunkte an der Von-Waldthausen-Straße, Josefinenstraße, Germanenstraße und Hermann-Löns-Straße ermittelt. Eingenommen haben soll der 24-Jährige durch den Weiterverkauf des Marihuanas an Kleinabnehmer mehr als 32.000 Euro.
Bei einer Wohnungsdurchsuchung konnten die Ermittler schließlich noch Kleinmengen an Drogen, außerdem Verpackungsutensilien und Feinwaagen sicherstellen. Die gegen den Herner verhängte Strafe fiel aus rechtlichen Gründen zweigeteilt aus: Sie umfasst unter Einbeziehung eines Urteils in einer anderen Sache einmal vier Jahre sowie einmal zwei Jahre und neun Monate. Das Urteil lautet auf Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.