Herne. Ein Herner (46) linkt einen Handyverkäufer mit Falschgeld. Dass er doch noch auffliegt, lag auch an seiner Leidenschaft für Schwarz-Gelb.
Er hatte sich alles so schön ausgemalt: Auf dem Bürgersteig vor seiner Haustür drehte ein Herner einem privaten Handyverkäufer zwölf 50-Euro-Blüten an, nahm dafür ein neues Smartphone an sich und verschwand. Am Donnerstag, 24. August, verließ der 46-Jährige als verurteilter Geldfälscher das Bochumer Landgericht. Die Strafe: 17 Monate Haft – ohne Bewährung.
Vorausgegangen war dem Straßengeschäft vom 10. April 2021 in einer kleinen Straße im Stadtteil Unser Fritz ein Deal über Ebay-Kleinanzeigen. Der Handyverkäufer hatte die ihm übergebenen 600 Euro noch am selben Abend an einem Sparkassen-Automaten auf sein Konto einzahlen wollen, war dann jedoch kreidebleich geworden. Denn die Fünfziger waren mit dem Hinweis „Falschgeldverdacht“ versehen worden. Der Mann ging zur Polizei, die Blüten wurden sichergestellt. Weil bei der Tätersuche erst kein Name bekannt war, wurde der Übergabeort aufgesucht. Dort fiel dann offenbar schnell auch das Klingelschild des seit 1994 massiv vorbestraften Angeklagten auf.
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Wie es vor Gericht hieß, konnte der Handyverkäufer den 46-Jährigen später auch „zweifelsfrei“ als Falschgeldbetrüger wiedererkennen. Dass bei dessen Wohnungsdurchsuchung dann auch noch ein BVB-Portemonnaie sichergestellt werden konnte, festigte den Tatverdacht endgültig. Denn der Handyverkäufer hatte sofort zu Protokoll gegeben, dass der Betrüger die Blüten aus einem schwarz-gelben Fan-Portemonnaie gezogen hat.
Wie er an die Blüten gekommen ist, behielt der Herner für sich. Nach einer Ansage von Richterin Christine Katzer nahm er seine Berufung gegen die erstinstanzliche Verurteilung (ein Jahr und fünf Monate Haft) durch das Amtsgericht Herne-Wanne mangels Erfolgsaussichten zurück. Das Urteil lautet auf Geldfälschung und Betrug.