Herne. Nach der Kirmes fängt die Arbeit der Foodsaver an. Sie retten Lebensmittel, die sonst weggeworfen worden wären – darunter Lebkuchenherzen.
Brötchen, Peperoni, Nutella und Lebkuchenherzen mit Crange-Gruß: All das wäre nach der Cranger Kirmes in der Mülltonne gelandet – hätten es die Foodsaver nicht gerettet. Sonntagabend nach dem offiziellen Ende der Kirmes ging es für Gaby Greiner von Foodsharing Herne los: Mitten in der Nacht holte sie die ersten Lebensmittel von der Kirmes ab. Am Montagmorgen ging es weiter – dann mit Unterstützung ihrer Kollegin Tatjana Engelbrecht. Mit einem Bollerwagen und einem Fahrrad mit Foodsharing-Anhänger sammelten die beiden die Lebensmittel bei den Schaustellern ein.
+++ Cranger Kirmes 2023 – Lesen Sie auch: +++
- Trotz Regenwetter: Cranger Kirmes endet mit positiver Bilanz
- Cranger Kirmes: Beliebter Süßigkeiten-Stand nicht mehr dabei
- Cranger Kirmes: Anwohner sind sauer - „ reine Katastrophe“
Und auch am Montagnachmittag ging es für Greiner noch mal zum Kirmesplatz. „Ich kann 33 Lebkuchenherzen mit Crange-Gruß abholen“, sagte Greiner zuvor im Gespräch mit der WAZ. Das Ziel: Lebensmittel davor bewahren, weggeschmissen zu werden. Dann werden sie laut Greiner weiterverteilt – an unterschiedliche Stellen. Beispielsweise dort, wo sich Menschen um Obdachlose kümmern.
Foodsaver auf Kirmes: „Das ist alles noch gut und viel zu schade zum Wegwerfen“
Die Idee, auf der Kirmes Lebensmittel zu retten, sei im vergangenen Jahr entstanden, als ein Schausteller sie angesprochen habe, ob sie seine übrig gebliebenen Lebensmittel retten wollten, erzählt die Foodsaverin. In diesem Jahr seien die Lebensmittelretter bei vier Betrieben gewesen. Und haben dabei allerlei Dinge eingesammelt: Bananen, Blaubeeren, Nutella, einen 1,5 Kilogramm schweren Beutel Brötchen, fünf Kilogramm Pommes, Soßen und Peperoni. „Das ist alles noch gut und viel zu schade zum Wegwerfen.“
- Lesen Sie auch: Cranger Kirmes: Eine Niederlage im Titelkampf mit Düsseldorf
Die Foodsharing-Bewegung ist 2015 in Herne angekommen. Das langfristige Ziel der Organisation sei es, die Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln zu beenden. Auf der Website heißt es: „Wir retten Lebensmittel in privaten Haushalten sowie von Betrieben, stehen im Dialog mit der Politik und tragen unsere Vision in die Welt hinaus.“ Verteilt werden die Lebensmittel dann unter anderem in sogenannten Fairteilern, wo sie abgeholt und auch hingebracht werden können. Das alles laufe ehrenamtlich, betont Greiner.