Herne. Im neu gestalteten Gysenbergpark in Herne blühen nur wenige Blumen. Warum ist das so? Die Verantwortlichen erklären ihr Konzept.
Einen Monat nach der Eröffnung des neugestalteten Gysenbergparks ist das Gelände noch nicht so grün und bunt wie von von einigen Besucherinnen und Besuchern erhofft und vielleicht auch eingefordert. Einen Ziergarten dürfe man allerdings auch nicht erwarten, stellt der Regionalverband Ruhr klar. Der RVR hatte die Jahrzehnte alte Anlage saniert und neu gestaltet.
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RVR: Externe Firma übernimmt das Gießen im Park
Zwischen den Grashalmen ist noch viel Staub und Erde zu sehen. Auch die Beete sind noch nicht bunt wie von viele Gästen gewünscht. „Die Eröffnung wird mit einem großen Fest gefeiert. Aber danach vertrocknet alles“, schreibt eine WAZ-Leserin bei Facebook. Das könne man so nicht sagen, sagt RVR-Sprecherin Barbara Klask. „Wir haben ein externes Unternehmen zum Gießen beauftragt. Diese Firma soll regelmäßig wässern.“ Das funktioniere gut. Erst vergangene Woche habe man sich davon überzeugt. Allerdings müsse man auch berücksichtigen, dass die Witterung in den Wochen nach der Eröffnung sehr heiß und trocken gewesen sei. Nun regnet es viel.
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Was wohl der Kern der Kritik ist: Klassische Blumenbeete wie sie früher im Park zu finden waren, werde man im Gysenbergpark auch nicht mehr finden. „Das sind Wiesenflächen und Staudenflächen“, erklärt Barbara Klask. „Es war Ziel, die Flächen so zu bepflanzen, dass auch Insekten finden, was sie brauchen. So ist es auch im Förderantrag bewilligt worden. Es soll etwas für Biodiversität getan werden. Dafür sind auch solche Staudenbeete vorhanden.“
Parkpflege soll im kommenden Jahr neu geregelt werden
Für das kommende Jahr soll ein Parkpflegekonzept greifen, kündigt der RVR an. Dafür sei man im Gespräch mit der Revierpark-Gesellschaft aus Herne. Wie es dann genau aussehe, sei noch offen. Aktuell müsse man sich aber keine Sorgen machen: „In diesem Jahr wird sich der RVR noch um den Park kümmern.“
Besucherinnen und Besucher hatten sich auch über noch vorhandene Zäune im Park gewundert. Vor allem im Bereich der Sporthalle sind noch einige Flächen mit Absperrungen umgeben. Auch dabei handele es sich um Staudenbeete. „Dieses Holzzäunchen ist provisorisch. Die Pflanzen soll anwachsen, damit niemand dort drüber läuft.“ Sobald die Pflanzen etwas besser angewachsen sind, könne man den Holzzaun wieder entfernen. „Dann sind die Stauden nicht mehr so empfindlich“, sagt Barbara Klask.
5,5 Millionen Euro in 31 Hektar große Fläche investiert
Der Gysenbergpark war mit vier anderen Revierparks grundüberholt worden. Nach 53 Jahren hat der Regionalverband 5,5 Millionen Euro für die Renovierung der 31 Hektar großen Fläche investiert – Fördermittel die aus europäischen Töpfen kommen. Regierungspräsident Heinrich Böckelühr (CDU) sprach bei der Eröffnung am 18. Juni von „Glücksorten für die Seele“. Unter dem Motto „Natur und Tivoli“ wurden neue Spiellandschaften und ein Ökopark angelegt, Attraktionen und Grünanlagen saniert.
Es wurden auch ein Haupteingang an der Ecke Sodinger Straße/Am Revierpark sowie ein neuer Nebeneingang an der Eishalle geschaffen. Außerdem wurden ein grünes Klassenzimmer, Bänke, Pflasterungen und Beleuchtungen erneuert sowie barrierefreie Rampen angelegt. Einzelne Restarbeiten stehen auch noch aus.