Herne. Keine Pferde beim Festumzug: Weshalb das zu begrüßen ist, aber warum auch Doppelmoral zu beklagen ist - ein Kommentar von Lars-Oliver Christoph.

Auch ohne ein offen ausgesprochenes Verbot dürften Pferde auf Festumzügen zur Cranger Kirmes endgültig Geschichte sein. Das war längst überfällig, denn für die Tiere ist die Teilnahme an solchen Großveranstaltungen Stress. Unfälle können – auch bei noch so großen Auflagen – niemals ausgeschlossen werden. Warum die Ratsmehrheit nicht schon 2018 zu dieser Entscheidung kam, wird ihr Geheimnis bleiben.

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Es wäre schön, wenn (nicht nur) in Herne nun auch ein Umdenken in Bezug auf andere Tiere einsetzen würde. Wenn Pferden, Hunden, Katzen und anderen Haustieren oder auch schon mal Kanadagänsen oder Tauben vor unseren Augen Leid angetan wird, ist die Aufregung und Betroffenheit groß. Die Grausamkeiten und Quälereien, denen Millionen von „Nutztieren“ tagtäglich in Schlachthöfen, Legebatterien und ähnlichen industriellen Einrichtungen ausgesetzt sind, werden dagegen von vielen Menschen ausgeblendet. Doppelmoral nennt man so etwas.

Wer Schnitzel und Bratwurst isst und sich nicht um die Herkunft schert, kann dies natürlich auch weiterhin so halten. Er/sie sollte es dann allerdings vermeiden, sich öffentlich über Tierquälerei zu echauffieren.