Herne. Mehr als eine Million Firmen sind auf dem Portal Kununu von ihren Mitarbeitenden bewertet worden. Ein Herner Unternehmen wurde nun ausgezeichnet.
Deutlich mehr als eine Million Unternehmen in Deutschland sind inzwischen auf der Plattform Kununu von Mitarbeitenden bewertet worden. Ein Herner Unternehmen gehört in diesem Jahr zu einem exklusiven Kreis: Es wurde als Top Company 2023 ausgezeichnet.
Der NWB Verlag gehört zu den fünf Prozent der Firmen, die diese Auszeichnung erhalten haben. Anja Willich, die beim Verlag für das Personal verantwortlich ist, sieht dies als Bestätigung für die Arbeit und die Unternehmenskultur. Und das Siegel sei mit Blick auf die Gewinnung von Auszubildenden und Fachkräften in der Zukunft ein nicht zu unterschätzender Faktor.
So funktioniert Kununu: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können anonym das Unternehmen, in dem sie arbeiten, bewerten. Dafür gibt es verschiedene Kategorien: Arbeitsatmosphäre, Image, Gehalt und Sozialleistungen, Umwelt- und Sozialbewusstsein oder Vorgesetztenverhalten. Man kann einen Text schreiben und ein bis fünf Sterne vergeben. Daraus gibt sich eine Gesamtbewertung, in die auch Bewertungen einfließen, die schon Jahre alt sein können.
Um zu den Top Companys zu gehören, gibt es verschiedene Voraussetzungen - und die würden von NWB übererfüllt, so Willich im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Neben einer Mindestanzahl an Bewertungen müsse das Bewertungsergebnis im Durchschnitt der vergangenen zwölf Monate bei mindestens 3,8 Sternen liegen. NWB komme auf 4,1 Sterne. Ein Wert sei besonders bemerkenswert: Die Weiterempfehlungsquote liege bei 100 Prozent.
Kritik als Ansporn, Dinge anders zu machen
In diesem Wert spiegelt sich offenbar, dass NWB mit seiner Firmenphilosophie richtig liegt. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es wichtig, zu wissen für wen sie arbeiten“, so Willich. Und ihre Arbeit solle einen Sinn haben. Der Verlag habe eine Reihe von langjährig Beschäftigten und nehme auch die Neuen ganz im Sinne eines Familienunternehmens auf - wie Melina Rohde. Die 21-Jährige kommt nun ins zweite Lehrjahr, sie fühle sich aber schon längst als Teil des Teams. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung wolle sie unbedingt im Unternehmen bleiben. Bei der Personalgewinnung zähle die Devise, dass die Bewerber den richtigen Charakter haben müssen, die Fähigkeiten könnten sie dazulernen.
Kritik bei den Kununu-Bewertungen sieht Willich nicht als Anlass, nach dem unbekannten Nörgler zu fahnden, das Gegenteil sei der Fall. „Wir nehmen die Kritik auf und sehen sie als einen Hinweis, etwas anders zu machen.“
Gute Bewertungen helfen beim Rennen um Fachkräfte
Während manch anderes Unternehmen Kununu und die Bewertungen dort ignoriert, nutze der Verlag die Plattform aktiv, so Willich. „Viele unterschätzen die Kraft der Bewertungen.“ Denn die hätten einen immer stärkeren Einfluss auf die Bewerbungen. Immer mehr junge Menschen informierten sich auf Kununu über Firmen, die als ihr späterer Arbeitsplatz in Frage kommen. Wer dort einen guten Eindruck mache, habe größere Chancen, begehrte Fachkräfte zu locken.