Herne. Ein Marktplatz in Wanne-Eickel ist laut SPD ein „Schandfleck“. Nun will die Stadt ihn für mehrere Millionen Euro umbauen. Was bisher bekannt ist.

  • Der Marktplatz in Wanne-Süd soll umgebaut werden.
  • Die Stadt will dafür Gelder von Land und Bund beantragen.
  • Ob weiterhin dort geparkt werden kann, ist noch unklar.

Der Marktplatz in Wanne-Süd soll für mehrere Millionen Euro umgebaut werden. Das hat jetzt Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung, in der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel bekanntgegeben.

Der Zustand des Marktes sei für Besucher und Beschicker der Fläche nicht zufriedenstellend, heißt es in einer Anfrage der SPD-Bezirksfraktion. Nach wie vor werde die Fläche nicht ausreichend gereinigt, obwohl hier Abhilfe versprochen worden sei. Das liege vor allem daran, dass der Platz unter der Woche komplett als Parkplatz diene. Insgesamt sei die prominente Fläche vor dem Technischen Rathaus in keinem attraktiven Zustand, schildert Bezirksverordneter Michael Wippich in der Anfrage. Die SPD-Fraktion habe großes Interesse daran, dass der Platz zukunftsträchtig im Rahmen der Stadtteilerneuerung und entsprechend einem veränderten Mobilitätsverhalten gestaltet werde und in Zukunft mehr Aufenthaltsqualität für die Bewohner des Quartiers gewinne.

Stadt will in Planungen für Marktplatz in Wanne-Süd einsteigen

Die Anfrage komme genau zum richtigen Zeitpunkt, erklärte Achim Wixforth in der Sitzung. Denn: „Wir haben vor, jetzt mit den Planungen für den sogenannten Steinplatz einzusteigen.“ Die Umbaumaßnahme des Platzes werde eine der bedeutendsten Maßnahmen für die zweite Projektphase für das soziale Stadtgebiet Wanne-Süd, so Wixforth.

„Wir haben vor, jetzt mit den Planungen für den sogenannten Steinplatz einzusteigen“: Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung.
„Wir haben vor, jetzt mit den Planungen für den sogenannten Steinplatz einzusteigen“: Achim Wixforth, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„Wir haben vor, in der zweiten Projektphase – die ab 2024 beginnen soll und ungefähr bis 2030 reichen wird – ein Volumen förderfähiger Gesamtkosten von vier Millionen Euro bei Bund und Land für die Umgestaltung des Platzes anzumelden.“ Und der solle zukünftig seinem Namen „Steinplatz“ nicht mehr alle Ehre machen. Denn: Er soll deutlich grüner werden. Die Botschaften des Klimafolgenanpassungsgesetzes wolle die Stadt zukünftig gerne bei Umgestaltungsaufgaben wie dieser berücksichtigen.

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„Das Ganze wollen wir mit einem Wettbewerbsverfahren flankieren.“ Das brauche Zeit im Vorlauf, sagte Wixforth, „die wir aber sowieso brauchen, damit die Gelder auch bewilligt werden können vom Bund.“ Die Stadt wolle nun mit der Vorbereitung und Auslobung des Wettbewerbs starten, was etwa anderthalb Jahre brauche, „sodass wir dann im Sommer 2025 eine Entwurfsplanung haben“. Das sei eine sehr bedeutende Maßnahme für die Stadt. Der Bereich habe eine Aufwertung dringend nötig, so Wixforth.

Marktplatz Wanne-Süd: Viele Aspekte müssen bei Planung beachtet werden

Bei der Erarbeitung eines Entwurfs müssten einige Dinge beachtet werden, betonte Michael Wippich (SPD) in der Sitzung der Bezirksvertretung. Wie werde es beispielsweise mit der Mobilität aussehen? Noch sei der Marktplatz größtenteils ein Parkplatz, bleibe das so oder werden die Parkplätze wegfallen? Auch der Wochenmarkt solle erhalten bleiben. Außerdem sei der Platz „ein Schandfleck“. Die Reinigung des Platzes müsse bei dem Konzept mitbedacht werden. Bei dem Thema Müll „sprechen Sie uns aus dem Herzen“, sagte Wixforth. „Ich kann das alles bestätigen. Wir kommen damit gar nicht hinterher. Wir hoffen, dass die Achtung vor dem Platz wächst, wenn er neu gestaltet ist.“

Der Platz sei umgeben von Straßen, man wisse gar nicht so richtig, welche Funktion diese eigentlich hätten, so der Fachbereichsleiter. „Müssen wirklich alle Straßen für den Fahrverkehr weiterhin aufrechterhalten werden? Muss der Platz komplett frei werden von Parkplätzen?“ Das seien Fragen, die bei dem Wettbewerb berücksichtigt werden müssten.

„Wir sind die letzten, die den Wochenmarkt und die Quartierentwicklung in Frage stellen wollen. Wir wollen nicht riskieren, dass der Markt nicht mehr funktioniert, denn sowas macht Aufenthaltsqualität im Quartier aus“, so Wixforth. „Wir hoffen, am Ende mehrere Konzepte zu haben, aus denen dann gewählt werden kann. So hoffen wir, das beste Ergebnis zu erzielen.“