Herne. Ein Ärgernis wurde endlich behoben: Seit 2021 war der Uferweg am Rhein-Herne-Kanal dicht. Nun wurde der Weg doch noch geöffnet – bis zum Herbst.
- Der Uferweg am Rhein-Herne-Kanal ist nun geöffnet worden.
- Die Umleitung führte weiträumig durch den Stadtteil.
- Nutzung ist nun bis zum Oktober möglich.
Der seit knapp zwei Jahren gesperrte Uferweg am Rhein-Herne-Kanal im Herner Stadtteil Unser Fritz ist am Dienstag, 13. Juni geöffnet werden. Das teilt die Stadt Herne mit. Damit können die Menschen den beliebten Weg, der jährlich auch von Zehntausenden Ausflüglerinnen und Ausflüglern genutzt wird, zumindest in den Sommermonaten wieder passieren.
Der Uferweg war in Höhe der Künstlerzeche Unser Fritz auf einer Länge von gerade mal 150 Metern dicht. Bauzäune versperren Spaziergängerinnen und Spaziergängern, Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Joggerinnen und Joggern den Weg. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (Duisburg) will an dieser Stelle Arbeiten an den Spundwänden durchführen lassen. Passiert ist seit Sommer 2021 aber noch wenig bis gar nichts, der Weg ist völlig frei. Zuletzt hieß es sogar, dass die Strecke wohl noch mindestens für zweieinhalb weitere Jahre gesperrt bleibt. Die Umleitung führte weiträumig durch den Stadtteil. Anwohnerinnen und Anwohner sind wütend, sprechen von einem „Drama“. Auch die Politik ist entsetzt. „Das ist unglaublich“, sagte zuletzt Wannes Bezirksbürgermeister Uwe Purwin (SPD). Die Stadt Herne ist ebenfalls nicht amüsiert über den Stillstand, hat aber nach eigenem Bekunden keine Handhabe und verwies wieder auf das Duisburger Amt.
Herne: Öffnung kostet Stadt 30.000 Euro
Nach dem kollektiven Aufschrei in Herne hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt nun ein Einsehen. Bei einem Ortstermin sei zwischen der Stadt sowie dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt unter Beteiligung des Regionalverbands Ruhr gemeinsam nach einer Möglichkeit zur temporären Freigabe des Kanalufer-Weges gesucht worden, sagte Baudezernent Karlheinz Friedrichs zuletzt zur WAZ. Ergebnis: Die Öffnung war ursprünglich für Ende Juni anvisiert, konnte nun aber zwei Wochen eher erfolgen, so die Stadt. Und: In den kommenden Tagen würden nun nur noch zur Seite gerückte Bauzäune entfernt. Voraussichtlich im Oktober 2023 sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden, bis dahin könne der Weg geöffnet werden.
Auch interessant
Weil der Weg nicht verkehrssicher gewesen sei, so die Stadt in einem Bericht an die Bezirksvertretung Wanne, habe er für rund 30.000 Euro hergerichtet werden müssen. Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt und die Stadtverwaltung Herne teilen sich diese Kosten.
+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++
Klimakleber in Herne? Erklärung für „Attacke“ auf Galerie
Punk in Herne: Vorglühen für Pogendroblem mit Vier Meter Hustensaft
Mann stirbt bei UPS in Herne: Was war die Ursache für seinen Tod
Hernes SPD-Ratsherr Michael Zyweck, Verkehrsexperte seiner Fraktion und Anwohner, freut sich über das Ergebnis. Er war einer der Ersten, der den Stillstand auf der „Baustelle“ kritisiert und eine Lösung gefordert hatte. „Super“, „eine coole Lösung“, sagt er im Gespräch mit der WAZ. Und: „Jeder Tag zählt“. Für alle Beteiligten sei das eine gute Nachricht. Gerade in den Sommermonaten sei es wichtig, dass der Weg offen sei; in der Ausflugssaison strömten die Menschen an den Kanal und nutzten den Weg. Gerade auch mit Blick auf Crange sei die Öffnung wichtig: Zum Rummel im August reisten viele Kirmesfans über den Uferweg an und ab.
Sollte sich der Start der Bauarbeiten (weiter) verzögern, falle das jetzt nicht mehr so stark ins Gewicht. Zyweck geht davon aus, dass der Kanalweg erst dann wieder dicht gemacht wird, wenn auch die Bagger anrollen. Dennoch drückt er aufs Tempo: Er fordert, dass es „keine weiteren größeren Baupausen gibt“.
Auch die Stadt ist zufrieden: „Wir freuen uns über diesen guten Kompromiss“, sagte Baudezernent Karlheinz Friedrichs. Auch wenn die Stadt für drei Monate 15.000 Euro zahlen müsse: „Das ist gut angelegtes Geld.“