Herne. In Herne soll die Fußgängerzone vor dem Geschäftshaus Europagarten neu gestaltet werden – auch mit einem Rondell. Wie der Bereich aussehen soll.
Nun können die Bauarbeiten starten: Vor dem Europagarten in Herne, dem neuen Geschäftshaus mit Kita und Supermarkt auf der Bahnhofstraße, tut sich was. Seit Monaten stehen vor der Smoothie- und Saftbar Frutaria Bauzäune und Warnbaken, dazwischen schlummert eine Fläche aus Kiesel und Unkraut. Für 300.000 Euro soll der Bereich nun chic gemacht werden. Ein paar Meter weiter, an der Ecke Bahnhofstraße/Museumsstraße, soll nun ein „Europarondell“ entstehen.
Zunächst zur Pflasterung. Verwendet werden soll für die Fläche vor dem Europagarten ein Belag, der auch im Umfeld verwendet wird, teilte die Stadt nun im Planungsausschuss mit. Wegen des starken Gefälles in diesem Bereich will die Verwaltung vor dem neuen Gebäude Sitzmauern aus weißem Sichtbeton bauen. Dadurch müssten die Höhenunterschiede nicht so stark ausgeglichen werden. Auch die Mauern sollen analog zu den bereits vorhandenen Sitzbänken am benachbarten Museum entstehen. Nicht zuletzt sollen vor dem Europagarten vier neue Bäume gepflanzt werden – „zur Verbesserung des Stadtklimas“ und zur „Schaffung von zusätzlichem Speicherraum bei einem Starkregenereignis“, so das Rathaus. Außerdem sind an dem Zugang zum Kindergarten Abstellbügel für Fahrräder vorgesehen.
Thorsten Rupp, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau und Verkehr, spricht gegenüber der WAZ von einem sehenswerten Entwurf. Der Europaplatz werde so quasi an die Fassade des Europagartens herangeführt. Dadurch werde sich auch der Bereich vor dem neuen Gebäude beleben.
Rondell: Politik hatte den ersten Entwurf einkassiert
Ins Pflaster eingearbeitet wird an der Ecke Bahnhofstraße/Museumsstraße außerdem besagtes „Europarondell“. Das ist ein 5,50 mal 5,50 Meter großer Kreis, der aus unterschiedlichen Materialien gestaltet wird, darunter Metall, Beton und Basaltsteine. Im Zentrum soll die europäische Flagge stehen, die Mitgliedsländer sollen durch gelbe Sterne versinnbildlicht werden. Im inneren Kreis zu sehen sind die sechs Gründerstaaten, im zweiten Kreis die Beitrittsländer bis 2000 und im dritten Kreis die Beitrittsländer ab 2000. Im äußeren Kreis werden zudem die Worte „Einheit“, „Solidarität“ und „Harmonie“ abgebildet; sie sollen für die europäischen Werte stehen. Das Wappen der Stadt Herne, das ebenfalls gezeigt wird, soll die Verbundenheit der Stadt Herne mit den Werten der Europäischen Union aufzeigen.
Mit dem „Europarondell“ greift die Stadtverwaltung eine Idee der Politik auf. Die hatte im März den ersten Entwurf der Verwaltung, an dieser Stelle ein „Städtepartnerschaftsrondell“ zu schaffen, einkassiert. Das Städtepartnerschaftsrondell sollte – in der entsprechenden Himmelsrichtung – die Namen der Herner Partnerstädte tragen. Das lehnten die Parteien ab, weil einige Städtepartnerschaften aktuell eingeschlafen sind, in der Kritik stehen oder ruhen. Den neuen Entwurf des zuständigen Architekturbüros findet der städtische Tiefbau-Chef Thorsten Rupp „toll“. Ein „Europarondell“ in der Nähe des Europaplatzes mache Sinn, dadurch könne Herne die „europäische Flagge hochhalten“ und seine enge Verbundenheit zu Europa zum Ausdruck bringen. Auch der Planungsausschuss zeigte sich angetan.
Die Bauarbeiten für Pflasterung und Rondell sollen in Kürze starten, die Kosten in Höhe von 300.000 Euro übernimmt die E-Gruppe, die auch den Europagarten gebaut hat. Gegen Ende des Jahres/Anfang kommenden Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++
- Kinderbetreuung in Herne: Womit die Tagespflege punktet
- Auf diesen Herner Höfen können Erdbeeren gepflückt werden
- Herne: Krimireife Verfolgungsjagd mit Sprung in die Emscher
>> WEITERE INFORMATIONEN: Blumenkübel aufgestellt
Bunter und grüner wird der Platz vor dem Europagarten auch durch neue, riesige Blumenkübel. Sie sind ein Geschenk der Herner E-Gruppe, teilt Oberbürgermeister Frank Dudda auf seiner Facebook-Seite mit.
Bepflanzt worden seien die Kübel mit Kornelkirschen und Felsenbirnen, gestiftet von der Familie Beestermöller. Toll sei auch, dass sich das Team der Smoothie- und Saftbar Frutaria um die Bewässerung kümmere. Nachahmer sind offensichtlich erwünscht: „Wir freuen uns schon jetzt auf weiteres Grün in bunten Töpfen“, so der OB weiter.