Am 28. Februar 1973 eröffnete das City Center Herne. Auf zwei Etagen mit 37 Einzelhandelsgeschäften, 75 Wohneinheiten und zahlreichen Parkmöglichkeiten mitten in der Innenstadt war es das erste überdachte Einkaufszentrum dieser Art in Deutschland.
Glockenspiel und Tollmann-Brunnen
Herne stand Kopf. Mit dem „Drive-In Kaufhaus“ trafen Investor Heinrich Heiland, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, und die Architekten Commandeur und Palkowitz einen Nerv der Zeit: Shoppen bei jedem Wetter, eine Vielfalt an Angeboten und das alles an einem Ort. Das Center lud zum Verweilen ein. Die Erwachsenen trafen sich zum Klönen im Eiscafé und die Kinder warteten gespannt auf der Treppe, um dem Glockenspiel zu lauschen. Jede Stunde erklang ein anderes Lied, typisch für eines der alten Bundesländer, zusammen mit den zu dieser Zeit üblichen Figurenfahrten. Der musikalische Tag begann morgens um 10 Uhr als Erstes und endete abends um 18 Uhr als Letztes natürlich mit dem Steigerlied. Ein echtes Erlebnis.
Vor dem Center wurde die Bahnhofstraße aufgewertet. Das Kunstwerk von Günter Tollmann am Haupteingang zum City Center wurde von den meisten Hernern und Hernerinnen Tollmann-Brunnen genannt. Der Künstler hatte ihm liebevoll den Namen „Dorflinde aus Stahl“ gegeben. Bepflanzte Hochbeete sorgten für eine der ersten Begrünungen der Innenstadt.
Vom Boom zum Umbau, vom Trend zum Treffpunkt
Als der Trend der Einkaufszentren abflachte, musste sich auch das City Center neu erfinden. Neben dem gewohnten Shoppingerlebnis bot das Center eine Reihe von Veranstaltungen an, die es über Herne hinaus bekannt machen sollte: Winzer-, Oktober- und Martinifeste, Bauernmärkte und Hochzeitsmessen – das Center wurde Veranstaltungsort und blieb dadurch Treffpunkt für viele Herner und Hernerinnen.
2017 übernahm die E-Gruppe das City Center Herne. Ihr Ziel: Ein City Center Herne 2.0 ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Das erste Upgrade erfolgte daher durch Umbaumaßnahmen. Die neue Eigentümerin sanierte das Center und installierte eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und auf dem Parkdeck. Das City Center ist jetzt energetisch saniert, produziert seinen eigenen Strom und ist damit voll in der Gegenwart angekommen.
Das zweite Upgrade hieß Treffpunkt. Denn der Onlinehandel hat das Konsumverhalten so verändert, dass Einkaufszentren als reine Shopping Malls lange nicht mehr so attraktiv sind wie früher. Die Kunden und Kundinnen stimmen mit den Füßen ab. Trotz dieser Entwicklungen hat das City Center Herne heute keinen Leerstand. Hier finden sich Einzelhändler Tür an Tür mit Stiftungen, zentralen Anlaufstellen der Stadt, Gesundheitsdienstleistungen und Weiterbildungsorten. Die Mitte der ersten Etage wurde zur großen Eventfläche umgebaut. Veranstaltungen sollen nach der Pandemie wieder im Fokus stehen können.
Alles bleibt anders
Vieles hat sich in den 50 Jahren im City Center Herne geändert. Zwei Läden im City Center sind aber seit der Eröffnung dabei und feiern daher ebenfalls 50-jähriges Bestehen an diesem Standort: Graf‘s Reisen und das Eiscafé Capri. Über dem Eiscafé-Eingang im City Center sieht man sogar noch den Schriftzug von 1973.
Seit 50 Jahren lautet das Motto im City Center: „Hier soll der Kunde in erster Linie Mensch sein“. Obwohl sich viel gewandelt hat, ist das City Center Herne diesem Motto treu geblieben. Daher wird am Freitag, den 03. März, und Samstag, den 04. März, der 50. Geburtstag mit Bands, Vereinen und Kreativen gefeiert – natürlich aus Herne.
Das Programm
Freitag, 3. März, 13:00 bis 21:00 Uhr
Uhrzeit | Act |
13:00-21:00 | Kreativmarkt |
13:00-21:00 | DJ Nobby |
13:00-19:00 | Ausstellung: „Erinnerungen: vom Arschleder bis zur Zinkbadewanne“ |
13:00-14:00 | Musik aus den 1960-/1970er Jahren |
13:00-15:00 | KIDS Bastel- und Maltisch |
15:00-16:00 | Musik aus den 1960-/1970er Jahren |
16:00-16:30 | Vortrag: „Herner Notgeld“ |
17:00-18:30 | Musik: Polly Rockstoff |
19:00-21:00 | Musik: Harry L. |
Samstag, 4. März, 10:00 bis 22:00 Uhr
Uhrzeit | Act |
10:00-22:00 | Vereine aus Herne |
10:00-22:00 | Kreativmarkt |
10:00-22:00 | DJ Nobby |
10:00-19:00 | Ausstellung: „Erinnerungen: vom Arschleder bis zur Zinkbadewanne“ |
10:00-14:30 | Das Krümelmonster |
10:00-15:00 | Cookie Bastelstation |
11:00-15:00 | KIDS Bastel- und Maltisch |
12:00-16:00 | Vereine stellen sich vor |
14:30-15:00 | Film: Der schwarze Tag von Sodingen |
15:00-15:30 | Film: Männer, die auf Mauern blicken |
16:00-16:30 | Vortrag: Die Bahnhofstraße im Wandel der Zeit |
17:00-19:30 | Musik: Bluesky |
20:00-22:00 | Musik: Kanal 499 |