Herne. Die Silvesterattacken in Wanne-Mitte durch Jugendliche machen fassungslos. Was nun nötig ist – ein Kommentar von WAZ-Redakteur Michael Muscheid.
Wanne-Eickel ist nicht Berlin. Die Gewalt, die in der Silvesternacht in der Hauptstadt herrschte, mit Ausschreitungen und Attacken gegen Einsatzkräfte, war viel, viel höher. Und doch: Was zum Jahreswechsel rund um den Buschmannshof passierte, ist erschreckend genug. Da greifen Jugendliche mit Feuerwerkskörpern Menschen und Gebäude an, unterwegs ist noch Luft für Sachbeschädigungen. Die Täter hatten Zeit und, wie man im Video erkennen kann, auch reichlich Spaß bei ihrem Treiben. Nicht zu fassen.
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![Als die Polizei in der Silvesternacht anrückte, beruhigte sich die Lage rund um den Buschmannshof in Wanne-Mitte (Themenbild). Als die Polizei in der Silvesternacht anrückte, beruhigte sich die Lage rund um den Buschmannshof in Wanne-Mitte (Themenbild).](https://img.sparknews.funkemedien.de/237521535/237521535_1675255995_v1_1_200.jpeg)
Kommunaler Ordnungsdienst und Polizei haben die Lage im Vorfeld offensichtlich völlig unterschätzt. Die Täter konnten in Wanne-Mitte schalten und walten, viele Anwohnerinnen und Anwohner trauten sich nicht aus ihren Häusern. Erst, als die Polizei endlich anrückte, kehrte Ruhe ein. Warum waren die Einsatzkräfte nicht ohnehin vor Ort?
Diese Vorfälle dürfen sich nicht wiederholen. Die Verantwortlichen, allen voran Stadt und Polizei, tun gut daran, sich aufs nächste Silvester besser vorzubereiten. Ohne Präsenz von Einsatzkräften geht es dort nicht. Wichtig ist auch, dass junge Menschen endlich stärker unterstützt werden. Bei vielen herrscht steigender Frust, und auch die Zahl der Systemsprenger ist durch Corona gestiegen. Nötig sind hier neue Wege, um Jugendlichen mit Problemen eine Perspektive zu geben und sie in unsere Gesellschaft einzubinden.