Herne. Eine gigantische Grippe-Welle führt zu überfüllten Kinderarztpraxen in Herne. Dass Schulen dennoch ein Attest fordern, ist falsch. Ein Kommentar.
Eine monströseGrippe-Welle überrollt die Kinderarztpraxen in Herne und Umgebung. Fiebrige Kinder sitzen hier aber nicht nur, weil es ihnen so schlecht geht. Vielmehr sitzen dort viele, wie eine Herner Kinderärztin sagt, nur weil sie ein Attest für die Schule benötigen. Dabei werden sie „nicht gerade gesünder“, betont die Kinderärztin.
Der Grundgedanke von Schulen, nach drei oder vier Tagen einer Erkrankung eine Bescheinigung zu fordern, ist sicherlich ein guter. Sie möchten ihrer Fürsorgepflicht nachgehen und sicherstellen, dass die Kinder zum einen wirklich krank sind, und dass dies auch der Grund für das Fernbleiben der Schule ist.
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Besondere Situationen erfordern aber besondere Maßnahmen. Und wenn die Arztpraxen schon nicht mehr wissen, wie sie die richtig kranken Kinder behandeln können, darf es nicht sein, dass nicht so kranke Kinder den Ärzten wegen eines Attests die Zeit rauben. Eine Attest-Pflicht gibt es sowieso nur vor und nach den Schulferien. Schulen täten gut daran, den Eltern deshalb in der aktuellen Situation den Hinweis zu geben, dass auch eine normale schriftliche Entschuldigung der Eltern ausreicht – zumindest vorerst.