Herne. Niemals geht man so ganz: Martin Domke vom Eine Welt Zentrum Herne will im Ruhestand aktiv bleiben. Seine Nachfolge ist derweil ungeklärt.

Zum guten Schluss standen fair gehandelte Bananen Spalier: Martin Domke ist am Samstagnachmittag als Pfarrer und Geschäftsführer des Eine Welt Zentrums im evangelischen Kirchenkreis Herne und Castrop-Rauxel in den Ruhestand verabschiedet worden. Seine Nachfolge ist noch nicht geklärt.

Menschen in Bananen-Kostüme waren nicht die einzige Überraschung für den Pfarrer, der 20 Jahre lang, Chef des an der Herner Overwegstraße ansässigen und international aktiven Eine Welt Zentrums war. Im Rahmen der rund fünfstündigen Verabschiedung – nach dem Gottesdienst in der Castrop-Rauxeler Lutherkirche fand ein Empfang statt – wurden auch Videobotschaften von Domkes Wegbegleitern insbesondere aus afrikanischen Ländern abgespielt. Live vor Ort waren neben Kollegen, Verwandten und Vertretern der Landeskirche auch Bürgermeisterin Andrea Oehler für die Stadt Herne und Rolf Ahrens von der Grünen-Ratsfraktion, ein Fairer-Handel-Aktivist der ersten Stunde.

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In dem von Domke geleiteten Gottesdienst ergriff auch Superintendentin Claudia Reifenberger das Wort und kündigte an, dass die Wiederbesetzung dieser Stelle mit Priorität vorangetrieben werden solle. Hintergrund: Die erste Ausschreibung für die Pfarrer- und Geschäftsführerstelle im Herner Eine Welt Zentrum war nicht von Erfolg gekrönt. Er gehe aber fest davon aus, dass eine Lösung gefunden und die Stelle wiederbesetzt werde, so Martin Domke zur WAZ.

Der Herner Pfarrer Martin Domke und seine Frau Martina Abendroth bei der Verabschiedung im Gemeindehaus der Lutherkirche in Castrop-Rauxel.
Der Herner Pfarrer Martin Domke und seine Frau Martina Abendroth bei der Verabschiedung im Gemeindehaus der Lutherkirche in Castrop-Rauxel. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Wie geht es für ihn persönlich weiter? Noch bis Ende des Monats wird Domke die Geschäfte des Eine Welt Zentrums führen. Und im Oktober steht zum Abschluss eines Projekts noch eine Reise in den Kongo an. Seinem Anspruch, international auf möglichst vielen Ebenen mit Menschen zusammenarbeiten, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, will der 66-Jährige auch im Ruhestand gerecht werden. „Wenn das gewünscht wird, möchte ich Teile dieser Arbeit ehrenamtlich fortsetzen und gerne auch neue Dinge umsetzen“, sagt Domke zur WAZ.

In der seelsorgerischen Arbeit wird Familie Domke ebenfalls weiterhin eine Rolle spielen: Martin Domkes Tochter Mirjam ist Pfarrerin in der evangelischen Trinitatis-Gemeinde in Gelsenkirchen-Buer. Seine zweite Tochter hat dagegen eine andere berufliche Richtung eingeschlagen: „Sie ist Juristin und Arbeitsrechtlerin.“