Herne. Die Stadt Herne rät dazu, mit Bus und Bahn zur Cranger Kirmes anzureisen. Doch wie gut klappt das? Wir haben es Samstagabend getestet.
Das erste Kirmeswochenende ist vorbei und wie zu erwarten wurde es voll auf dem Cranger Kirmesplatz. Am Samstagabend war auf den Straßen rund um die Kirmes so viel los, dass Stadt und Polizei dringend dazu rieten, nicht mehr mit dem Auto, sondern mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Aber wie gut klappt das? Wir haben am Samstagabend den Test gemacht.
Los geht es in Essen am Hauptbahnhof. Planmäßig soll der Zug in Richtung Münster um 18.17 Uhr starten, mit fünf Minuten Verspätung fährt er an Gleis 10 ein. An einen Sitzplatz ist jedoch nicht zu denken, also bleiben wir stehen. Immer mehr Leute drängen sich in den Zug, der aber nicht losfährt – beziehungsweise, der nicht losfahren kann, denn: Es sind so viele Menschen im Zug, dass immer wieder jemand in der Lichtschranke der Tür steht. Nach erneuten fünf Minuten schließen sich dann aber endlich die Türen und es geht los – über Gelsenkirchen Hauptbahnhof bis nach Wanne-Eickel.
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Busse fahren regelmäßig zum Cranger Kirmesplatz
Dort angekommen, leert sich der Zug, die Menschen strömen die Treppen hinunter und raus auf den Vorplatz des Hbf. Ein Blick auf die dortige Anzeigentafel zeigt: Schon in zwei Minuten soll der nächste Bus zum Cranger Kirmesplatz fahren. Also entscheiden wir uns dazu, diesen Bus zu nehmen und nicht die Strecke zu laufen. Laut Google Maps soll das etwa 20 Minuten dauern.
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Der Bus kommt pünktlich, kaum öffnen sich die Türen, drängen sich die vielen Menschen in den Bus, wir ergattern wieder einen Stehplatz. Und auch hier wieder das Problem: Zu viele Leute wollen noch mit dem Bus fahren und zwängen sich hinein – wieder können sich die Türen nicht schließen. Also rücken alle noch näher zusammen – wie gut, dass im ÖPNV noch immer die Pflicht zum Tragen einer Maske besteht. Die Eile, in den Bus zu kommen, war jedoch nicht begründet, bereits vier Minuten später soll der nächste Bus zum Platz fahren.
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Haltestelle ist direkt an der Cranger Kirmes
Nachdem die Türen zu sind, geht die Fahrt endlich los, die allerdings durch Ampeln und die restlichen Verkehrsteilnehmer recht lange dauert. Während wir an den Ampeln stehen, laufen immer wieder Leute am Bus vorbei – vielleicht wäre das doch die bessere Alternative gewesen. Dann endlich ist es geschafft, der Bus hält an der Station „Cranger Kirmesplatz“. Und hier sparen wir im Vergleich zu den Autofahrerinnen und Autofahrern definitiv Zeit, denn von der Haltestelle bis zum Kirmesplatz sind es nun nur noch wenige Schritte. Die meisten Parkplätze – wenn man denn einen bekommt – liegen einen kleinen (oder auch großen) Fußmarsch vom Platz entfernt.
Fazit: Es war sehr voll und hat länger gedauert als zuvor gedacht: ungefähr 45 Minuten, statt 30 Minuten. Aber trotzdem spart man sich mit der Anreise mit Bus und Bahn wohl viele Nerven, die man im Stau und bei der Parkplatzsuche verloren hätte. Und: Ein Gummibärchenschnaps kann auch getrunken werden.