Herne. Der schnelle Mobilfunk in Herne soll ausgebaut werden. Damit 5G überall möglich ist, hat die Stadt nun eine Mobilfunkkoordinatorin eingestellt.

  • Neue Mobilfunkkoordinatorin im Rathaus soll 5G in Herne vorantreiben.
  • 27-jährige Christina Wuttke will „Vermittlerin“ für Mobilfunkbetreiber sein.
  • Bezirksregierung stellt Geld zur Verfügung.

Die Stadt Herne will die Digitalisierung vorantreiben und setzt dabei auch auf den Ausbau von 5G, also der fünften Mobilfunkgeneration. Dazu hat im Rathaus mit Christina Wuttke nun eine Mobilfunkkoordinatorin die Arbeit aufgenommen. Ziel der Stadt ist der flächendeckende Ausbau von 5G in Herne – und zwar so schnell wie möglich.

Neue Mobilfunkkoordinatorin der Stadt Herne: Christina Wuttke (27).
Neue Mobilfunkkoordinatorin der Stadt Herne: Christina Wuttke (27). © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„Global“, „digital“ und „international“, das sind die drei Leitmotive der Stadt, die Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) ausgerufen hat. Zur Digitalisierung beziehungsweise digitalen Transformation gehört für die Stadt unter anderem der flächendeckende Zugang zu digitalen Angeboten, etwa digitale Bildung oder digitale Kommunikation. Ein Baustein auf dem Weg zur „Smart City“ soll der 5G-Ausbau sein. „Eine Stadt, die sich für die Zukunft fit macht, braucht eine zukunftsfähige Digitalisierung“, sagte der OB bei einem Pressegespräch am Mittwoch im Herner Rathaus, bei dem die neue Mobilfunkkoordinatorin Christina Wuttke (27) vorgestellt wurde.

5G – das kann nicht nur der Oberbürgermeister mit seinem Handy bereits im Herner Rathaus nutzen, sondern an dieser Stelle der Stadt auch andere Bürgerinnen und Bürger, wenn sie denn den entsprechenden Anbieter haben. Für viele andere Gebiete in Herne sowie Nutzerinnen und Nutzer anderer Mobilfunkanbieter stehen aktuell nur die älteren Mobilfunkgenerationen zur Verfügung, also etwa 4G beziehungsweise LTE. Dass sich das schnell ändert, dafür soll Wuttke sorgen.

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In einem ersten Schritt wolle sie zunächst schauen, wie weit 5G in Herne überhaupt schon genutzt werden kann, sagte die Dortmunderin, die ihren neuen Job Anfang Juli angetreten hat. Zuvor arbeitete sie für die Telekom und war Projektmanagerin für ein Digitalprojekt bei der Stadt Dortmund. Genaue Daten über den aktuellen Stand des 5G-Ausbaus in Herne liegen offensichtlich noch gar nicht vor. Anschließend wolle sie die Hürden für Mobilfunkbetreiber tiefer legen, damit diese den Ausbau in Herne vorantreiben. Sprich: Als „Vermittlerin“ wolle sie helfen, neue Standorte für Stationen zu finden, vorhandene Antennensysteme umzurüsten oder Genehmigungen zu beschleunigen.

Diese Vermittlung sei wichtig, sagte OB Dudda. Denn: Das Interesse der Mobilfunkanbieter, in Herne 5G anzubieten, sei durchaus vorhanden. Ein Ausbau sei bislang aber vor allem auch daran gescheitert, dass das Rathaus so schnell nicht helfen konnte – eben weil es keine Mobilfunkkoordinatorin gegeben habe.

Bezirksregierung stellt Geld zur Verfügung

Sie stellten die neue Mobilfunkkoordinatorin Christina Wuttke (Mitte) vor und erläuterten die Hintergründe: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (l.) und Michael Opitz von der Geschäftsstelle Gigabit.NRW der Bezirksregierung Arnsberg.
Sie stellten die neue Mobilfunkkoordinatorin Christina Wuttke (Mitte) vor und erläuterten die Hintergründe: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (l.) und Michael Opitz von der Geschäftsstelle Gigabit.NRW der Bezirksregierung Arnsberg. © Rainer Raffalski

Möglich macht die Anstellung eine Förderung in Höhe von 210.000 Euro der Bezirksregierung Arnsberg. Damit werde die Stelle für zunächst drei Jahre finanziert, sagte Michael Opitz von der Geschäftsstelle Gigabit.NRW der Bezirksregierung. Er bekannte: Es sei nicht einfach für die Kommunen, Mobilfunkkoordinatoren zu finden, weil entsprechende Experten fehlten. Nur ein Drittel dieser Stellen seien im Land besetzt.

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Derzeit erfolgt die beste Datenübertragung in Deutschland im Bereich 4G (LTE), heißt es bei der Verbraucherzentrale. Die Zukunft liege im neuen Standard 5G, der seit Juli 2019 bereits in einigen deutschen Städten verfügbar sei.

Die Besonderheit von 5G sei die extrem hohe erzielbare Datenrate von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde sowie die geringe sogenannte Verzögerungszeit (Latenz). Mit einer bis zu 10-fach höheren Datenübertragung als LTE ermögliche die neue 5G-Mobilfunkgeneration nahezu eine Echtzeit-Übertragung.