Herne. Trotz Ukraine-Krieg, Inflation und Materialengpässen: Der Arbeitsmarkt in Herne hat sich auch im Mai positiv entwickelt. Das sind die Zahlen.

Trotz Ukraine-Krieg, Inflationssorgen und Materialengpässen: Der Arbeitsmarkt in Herne entwickelte sich im Mai nach Angaben der Agentur für Arbeit weiter positiv.

Zunächst die Eckdaten: Insgesamt sind zurzeit 8245 Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 95 Personen oder 1,1 Prozent weniger. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 1014 Personen oder elf Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Mai bei 10,3 Prozent. Das sind erneut 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat und mit insgesamt 11,6 Prozent im Mai letzten Jahres 1,3 Prozentpunkte weniger gegenüber dem Vorjahr.

Herner Unternehmen und Institutionen meldeten im ablaufenden Monat 208 neue Stellenzugänge. Damit liegen die Stellenmeldungen um ein gutes Viertel höher als im Vormonat. Aktuell befinden sich 1117 offene Stellen im Bestand - 41 Stellen mehr als im Vormonat.

Auch die Zahl der Langzeitarbeitlosen ist gesunken. Im Mai waren es 3825 Personen. Gegenüber April sind dies 109 Personen weniger, im Vergleich zum Vorjahr 503 Personen weniger.

Auswirkungen von Materialmangel und Fachkräftemangel noch nicht abzusehen

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, bezeichnet die aktuellen Entwicklungen auf dem Herner Arbeitsmarkt als saisontypisch: „Nach zwei Jahren Corona knüpft der Arbeitsmarkt in diesem Jahr wieder an Vor-Pandemie-Zeiten an und zeigt eine für die Jahreszeit sehr typische Frühjahrsbelebung. Im Sommer, wenn viele junge Menschen sich nach ihrem Schulabschluss oder nach absolvierter Ausbildung arbeitssuchend melden und auch Zeitverträge oft auslaufen, könnte es dann einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen geben, der aber vorübergehender Natur ist.“

Noch lasse sich allerdings kaum absehen, wie die anhaltenden Materialengpässe und die auch in Herne spürbare Fachkräftenachfrage sich mittelfristig auf die Unternehmen auswirken. Vor allem die steigenden Energie- und Rohstoffpreise gäben Anlass zur Sorge; der Anteil der Arbeitsplätze in energieintensiven Branchen sei mit 1,76 Prozent in Herne verglichen mit anderen Regionen jedoch eher gering. Die kommenden Wochen würden zeigen, ob es beim moderaten Erholungskurs für den Herner Arbeitsmarkt bleiben werde.