Herne. Der Herner Firmenlauf kehrte nach zwei Jahren wieder zurück, es gab rund 940 Anmeldungen. Wer am schnellsten lief und was sonst noch passierte.

Die Laufstrecke im Sportpark Wanne-Süd ist noch regennass, das groß angekündigte Gewitter ist vorbeigezogen – gutes Timing ist manchmal alles. Die ersten Läuferinnen und Läufer sammeln sich an der Start-Linie. Die Ehrgeizigen dehnen sich, die Ausgelassenen wippen zur Musik, die durch den Wanner Sportpark schallt. Moderator Heinz Timmermann gibt immer mal wieder einen Zwischenstand durch: „Noch wenige Minuten, dann geht er los, der Firmenlauf!“.

Moderator Hans Timmermann begleitete den Firmenlauf am Mikrofon.
Moderator Hans Timmermann begleitete den Firmenlauf am Mikrofon. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Nach zwei Jahren Pause ist die beliebte Veranstaltung wieder zurück - und die Anmeldezahlen zeigen, dass es dafür allerhöchste Zeit wurde. Mitorganisator Henning Prinz ist zufrieden mit der Resonanz, auch wenn der Anmelde-Rekord von 2019 nicht gebrochen werden konnte. „Es war uns natürlich klar, dass wir da Abstriche machen müssen, Corona ist natürlich nicht vorbei“, sagt er. Rund 940 Menschen haben sich für den St. Elisabeth-Firmenlauf angemeldet, 2019 waren es noch knapp 1300. „Aber ich bin überzeugt, dass wir da wieder hinkommen.“

Firmenlauf Herne: „Hier kann sich jeder für sich messen“

Pünktlich um 19 Uhr fällt der Startschuss, in diesem Falle die „Starklappe“, der Pulk setzt sich in Bewegung. Die Startnummer auf der Brust, einen Erfassungschip am Schuh, geht es zunächst durch den Sportpark, die nähere Umgebung und dann für den Zieleinlauf zurück in den Sportpark. Die Chips erfassen auf die Sekunde genau die Laufzeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und lösen erst aus, wenn die Startlinie überquert wird. Angetreten wird in Vierer-Teams, die Zeiten der Mitglieder werden addiert. „Das ist das Schöne am Firmenlauf, hier kann sich jeder für sich messen“, sagt Heinz Timmermann. „Von schnell bis gelassen ist alles möglich.“

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Auch wenn es ein Team-Wettbewerb ist, so fiebern doch alle dem ersten Läufer entgegen, der nach weniger als 17 Minuten die Ziellinie passiert. Unter Applaus und Jubel läuft Phil Lembach von der Leichtathletik Gemeinschaft Rhein-Wied ein, Sekunden später folgt Marc Benecken vom Evangelischen Krankenhaus Herne-Mitte. Als Dritter läuft Mohammed Faiz aus einem der zahlreichen Teams der St. Elisabeth-Gruppe über die Ziellinie. Während der Erst- und Zweitplatzierte schon mehrfach teilgenommen haben, ist es für Faiz eine Prämiere. „Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden.“

Die ersten drei Zieleinläufer waren Marc Benecke (l., zweiter Platz), Phil Lembach (Mitte, erster Platz) und Mohammed Faiz (r., dritter Platz).
Die ersten drei Zieleinläufer waren Marc Benecke (l., zweiter Platz), Phil Lembach (Mitte, erster Platz) und Mohammed Faiz (r., dritter Platz). © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Henning Prinz (Mitte) verteilt mit seinem Team Medaillen an die „Finisher“.
Henning Prinz (Mitte) verteilt mit seinem Team Medaillen an die „Finisher“. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Beim Herner Firmenlauf erhalten alle eine Medaille

Nach und nach trudeln immer mehr Läuferinnen und Läufer ein, sammeln sich in der ersten Kurve der Strecke und verschnaufen. Das Team um Henning Prinz verteilt Medaillen an alle „Finisher“, freiwillige Helferinnen und Helfer schenken Wasser aus. Einer der „Finisher“ ist Florian Kleimann, Lehrer an der Schillerschule und eines von vier Mitgliedern der „4 godfathers of Schiller“. Groß trainiert habe er im Vorfeld nicht, ein Mal die Woche geht es zum Fußballtraining. „Das muss reichen“, scherzt er. Immerhin, bei der Siegerehrung holen die vier Lehrer den dritten Platz in der Kategorie „bestes Männerteam“.

Zwischen den ganzen Läuferinnen und Läufern in den weißen, gelben, grünen und schwarzen Team-Shirts sticht eine Truppe besonders hervor: Die zwölf Läuferinnen und Läufer des LWL-Museums für Archäologie tragen auf ihren Köpfen Stonehenge-Repliken. „Wir haben das Material aus dem Blumenbedarf, das Moos hat eine Kollegin extra selbst getrocknet“, sagt Astrid Jordan. Der Einsatz der „Rolling Stones“ wird mit dem Preis für das kreativste Kostüm belohnt.

Die „Rolling Stones“ vom LWL-Museum für Archäologie holten den Preis für das kreativste Outfit. Ein Teil des Kollegiums erschien als britische „Royals“.
Die „Rolling Stones“ vom LWL-Museum für Archäologie holten den Preis für das kreativste Outfit. Ein Teil des Kollegiums erschien als britische „Royals“. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

>>> Siegerehrung des St. Elisabeth-Firmenlaufs

  • Als bestes Frauenteam wurden die „Irrläuferinnen“ ausgezeichnet, das schnellste Männerteam waren die „STWH“ (Stadtwerke Herne). Die „Kichererbsen“ sicherten sich als „Mixed-Team“ den ersten Platz.
  • Das älteste Team beim achten Herner Firmenlauf war zusammengerechnet 205 Jahre alt. Die meisten Teams schickte, wie auch schon in den Vorjahren, die St. Elisabeth-Gruppe ins Rennen.