Herne. Um die vielbefahrenen Wege zur Cranger Kirmes etwas zu entlasten, stellte die Stadt Herne nun neue Maßnahmen vor. Was sich für Besucher ändert.

Cranger Kirmes, das bedeutet auch immer wieder: Stau rund um den Kirmesplatz und eine genervte Anwohnerschaft. Mit einem Mobilitätskonzept, das bereits im vergangenen Herbst präsentiert wurde (wir berichteten), soll die angespannte Verkehrslage während der Dauer des Volksfestes entzerrt werden.

2019 ist ein Planerbüro in Dortmund damit beauftragt worden, den derzeitigen Ist-Zustand zu betrachten und Lösungsansätze zu entwickeln. „Wir erwarten vier Millionen Gäste, das ist auch immer eine logistische Herausforderung“, sagt Kirmesdezernent Frank Burbulla. Der entwickelte Katalog sieht zwölf Maßnahmen vor, die dabei helfen sollen, Crange zugänglicher zu machen und die Anfahrtswege zu entlasten. „Wir sind aktuell im ersten Jahr der Umsetzung“, so Burbulla. „Wir müssen natürlich auch immer schauen, was mit wenig finanziellem und personellem Aufwand möglichst ist.“

Nach und nach sollen möglichst viele Maßnahmen des Mobilitätskonzepts umgesetzt werden. „Nicht zu viel auf einmal, weil wir die Mehrkosten auf die Standgebühren der Schausteller umlegen müssen“, erklärt der Kirmesdezernent. „Und die haben zuletzt schon genug finanzielle Einbußen hinnehmen müssen.“

Cranger Kirmes 2022 – so berichteten wir bislang:

Als eine der ersten größeren Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept soll die Zahl der bewachten Fahrradparkplätze von einen auf vier angehoben werden. „Die Standorte sind so geplant, dass an jeder Ecke des Kirmesplatzes ein Fahrradparkplatz liegt“, so Burbulla. Die drei neuen Parkplätze befinden sich an der Bushaltestelle Heerstraße, rechts hinter der Achterbahn am Rhein-Herne-Kanal und am nördlichen Kirmes-Zugang an der Schleuse. Der bisherige Standort an der Dorstener Straße bleibt erhalten und wird um eine Radreparaturstation erweitert. „Wir hoffen, dass möglichst viele Kirmes-Besucher mit dem Rad kommen.“

Für alle, die auf das Auto nicht verzichten können, wird zudem auf dem ehemaligen Blaupunktparkplatz in Baukau ein „Park & Ride“-Parkplatz eingerichtet. Von dort pendeln Busse der HCR zum Kirmesplatz. Auf der Homepage der Cranger Kirmes soll ein Abfahrtsmonitor der HCR darüber informieren, wann der nächste Pendelbus kommt. Damit soll nicht Schluss sein. „Wir wollen in den kommenden Jahren immer weiter an der Umsetzung des Mobilitätskonzepts arbeiten“, sagt Frank Burbulla. Es gebe viele Vorschläge, zum Beispiel Wasser-Taxis, die eine Anreise über den Kanal ermöglichen, den Transport der Fahrgeschäfte mit der Bahn oder die Schließung der Autobahnabfahrt Herne-Crange. „Aber das liegt noch in der Zukunft.“

„Park & Ride“: Vom ehemaligen Blaupunktparkplatz sollen Pendelbusse der HCR Besucherinnen und Besucher zum Kirmesplatz bringen.
„Park & Ride“: Vom ehemaligen Blaupunktparkplatz sollen Pendelbusse der HCR Besucherinnen und Besucher zum Kirmesplatz bringen. © Hans Blossey

>>> Seniorennachmittag fällt aus

  • Der traditionelle Seniorennachmittag der Verkehrswacht Wanne-Eickel e. V. am zweiten Kirmesdonnerstag fällt in diesem Jahr aus.
  • Die Entscheidung zur Absage sei auf der Vorstandssitzung der Verkehrswacht Wanne-Eickel e. V. am 11. Mai getroffen worden. Hauptgründe seien der Schutz vulnerabler Gruppen und die erschwerte Organisation angesichts der Corona-Pandemie.
  • „Wir bitten um Verständnis für die Absage. Sobald wir wieder eine Möglichkeit für den beliebten Seniorennachmittag sehen, sind wir gerne wieder mit dabei“, so Reinhard Dembowy, Geschäftsführer der Verkehrswacht.