Herne. Der Moskauer Circus gastiert mit Wildtieren in Herne. Die Tierschutzorganisation Peta übt Kritik und erinnert an einen Verstoß vor vier Monaten.

Der Moskauer Circus gastiert derzeit in Herne. Neben Akrobaten und Clowns treten auch Wildtiere – Tiger und Papageien – in der Manege auf. Die Tierschutzorganisation Peta kritisiert das scharf. „Großkatzen und andere Tiere leiden im Zirkus unter einer meist von Gewalt und Zwang geprägten Dressur und artwidrigen Haltungsbedingungen“, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung des Vereins.

Die Künstler und Artisten des Moskauer Circus treten derzeit in Herne auf.
Die Künstler und Artisten des Moskauer Circus treten derzeit in Herne auf. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

So sei der Moskauer Circus wegen seiner Tierhaltung schon mehrmals negativ aufgefallen, die Stadt Augsburg habe zuletzt zum Jahreswechsel beim Gastspiel des Moskauer Weihnachtscircus gravierende Sicherheitsmängel bei der Tigerhaltung festgestellt. „Der Tigerdompteur entzog sich den Anordnungen der Augsburger Behörde, indem er in der Nacht vor der drohenden Wegnahme der Tiere das Stadtgebiet verließ“, erklärt die Tierschutzorganisation unter Berufung auf die Berichterstattung der Augsburger Allgemeinen (externer Inhalt).

„Wildtierdressuren sind völlig aus der Zeit gefallen und müssen darum endlich in die Geschichtsbücher verbannt werden. Wir wissen längst, dass unterhaltsame Zirkusprogramme auch ohne Tierleid möglich sind“, so Biologin Yvonne Würz, Petas Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Tiere gehören grundsätzlich nicht in die Manege, denn ihre arteigenen Bedürfnisse können in einem reisenden Betrieb unmöglich erfüllt werden.“