Herne. Die Kosten für eine geplante Multifunktionshalle in Herne explodieren. Der Stadt droht ein finanzieller Schaden von bis zu 8,5 Millionen Euro.

Der Bau einer Multifunktionshalleam neuen Stadtteilzentrum H2Ö in Herne wird deutlich teurer als geplant und verzögert sich. Die Stadt sucht nach einem Ausweg, um den finanziellen Schaden gering zu halten. Es droht ein Finanzloch von bis zu 8,5 Millionen Euro.

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Vor über einem Jahr hatte die Stadt ihre Pläne für die neue Multifunktionshalle am Hölkeskampring auf der Grenze Herne-Mitte/Herne-Süd präsentiert. Sie soll die ehemalige, marode Sport- und Schwimmhalle am selben Ort ersetzen. Das neue Gebäude sollte demnach für knapp 5 Millionen Euro aus einer Sporthalle, zwei zusammenschaltbaren Gymnastikräumen und einer Dachterrasse bestehen; ergänzt wird das Gebäude durch eine Außenfläche für Freizeitgestaltung, etwa Yoga oder Boule.

Vor der Ratssitzung am kommenden Dienstag, 15. März (Ratssaal im Rathaus Herne, 15 Uhr), schlägt Kämmerer Hans Werner Klee nun Alarm und informierte die Stadtverordneten über die Kostenexplosion. Statt 5,5 koste das gesamte Projekt jetzt 8,5 Millionen Euro. Gründe seien die Corona-Pandemie mit dem Ausfall von Lieferketten und Produkten sowie höhere Preise für mehrere Baustoffe, aber auch zusätzliche Maßnahmen wie bessere Sicherheitseinrichtungen, bessere Sonnenschutzmaßnahmen oder eine bessere IT-Sicherheit, die umgesetzt werden müssten, heißt es in der Beschlussvorlage an die Politik.

Herne: Drei Szenarien sind jetzt denkbar

Steht vor einem neuen Millionenloch: Hernes Kämmerer Hans Werner Klee.
Steht vor einem neuen Millionenloch: Hernes Kämmerer Hans Werner Klee. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Erschwerend kommt demnach hinzu: Als die Kostensteigerungen bekannt wurden, hat die Stadt alle anstehenden Vergabeverfahren zunächst gestoppt. Dadurch verzögere sich die Fertigstellung des Gebäudes um bis zu einem Jahr bis Ende 2024. Die Finanzierung der Multifunktionshalle werde aber nur dann komplett aus dem Topf „Stadtumbau Herne-Mitte“ gefördert, wenn sie, wie geplant, bis Ende 2023 fertig ist. Kämmerer Klee sucht deshalb nach einem Ausweg aus der finanziellen Misere.

Möglich sind nun drei Szenarien: Herne muss die zusätzlichen rund 3 Millionen Euro selbst aufbringen, falls der Fördermittelgeber einverstanden ist, dass die Halle auch bis Ende 2024 gebaut werden darf. Ist er damit nicht einverstanden, dann müsste Herne die Finanzierung von 8,5 Millionen Euro komplett schultern. Denkbar sei aber auch, dass der Fördermittelgeber nicht nur damit einverstanden ist, dass der Bau später fertig wird, sondern dass er auch die Zusatzkosten übernimmt; dann gäbe es für den Haushalt nur eine Mehrbelastung von rund 600.000 Euro.

Der Rat soll nun am kommenden Dienstag den Weg frei machen für die Finanzierung von bis zu 8,5 Millionen Euro. Komme es später hart auf hart, so Kämmerer Klee, dann stünden Finanzierungen von bis zu 7 Millionen Euro für andere notwendige Investitionen in den Jahren 2023/2024 nicht mehr zur Verfügung.