Herne. Schwimmbad-Besucher in Herne können nun Flatrate-Angebote buchen, auch für die Sauna. Die Bädergesellschaft rechnet mit einem Ansturm.

In Herne können Schwimmbad-Besucher nun mehrere „Flatrate“-Angebote, so genannte Clubmitgliedschaften, buchen. Möglich ist das bereits im Südpool und ab Februar auch im Wananas. Die Therme Lago könnte später hinzukommen, so das Bestreben der Herner Bädergesellschaft.

Bislang gab es Jahres-, Winter- und Sommerkarten, wahlweise für Frühschwimmer oder den Ganztags-Besuch – und das nur im Südpool; diese Karten haben mit der Einführung der Flatrate-Angebote ausgedient und laufen nach und nach aus. Mit Hilfe von Clubmitgliedschaften fürs Schwimmen und Saunieren will die Herner Bädergesellschaft Kundinnen und Kunden binden, aber auch neue gewinnen: „Wir glauben, dass wir ein attraktives Angebot geschaffen haben“, sagt Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft, zur WAZ. So sollen die Bäder nicht zuletzt auch ihre wirtschaftliche Lage verbessern.

Herne: Für Sauna-Fans gibt es eigene Flatrates

Und so sehen die Flatrates aus: Schwimmen so oft und lange man will, das ermöglicht Schwimmfans das Modul „Wasserspaß“. Die Laufzeit betrage wahlweise sechs, zwölf oder 24 Monate. Es kostet im Südpool monatlich 19,95 Euro (Kinder und Jugendliche 14,95 Euro), nutzbar an allen Öffnungstagen und im Sommer auch im Freibad von 9 bis 20 Uhr. Im Wananas kostet die Flat 29,95 Euro (Kinder und Jugendliche 24,95 Euro), ebenfalls nutzbar an allen Tagen. Dort kann laut Bädergesellschaft auch eine Saunaflat „aufgebucht“ werden. Heißt: Erwachsene zahlen 10, Kinder und Jugendliche 5 Euro. Dafür können sie dann so oft und lange schwitzen, wie sie wollen.

Und wer nur in die Sauna will? Für denjenigen gibt es jetzt die „Solo-Sauna-Mitgliedschaft“ im Wananas. Sie kostet 29,95 Euro (Kinder und Jugendliche 19,95 Euro). Das bedeutet: schwitzen satt an jedem Tag von 9 bis 20 Uhr. Ins Becken dürfen Nutzerinnen und Nutzer dann aber nicht.

Im Südpool gibt es für Frühschwimmer außerdem das Modul „Frühstarter“, damit geht’s täglich von 6.30 bis 8 Uhr ins Wasser. Das Modul kostet monatlich 14,95 Euro (Kinder und Jugendliche 9,95 Euro).

So sehen die neuen Clubkarten aus.
So sehen die neuen Clubkarten aus. © Bädergesellschaft

Herner Bädergesellschaft will Tarifdschungel vermeiden

Mit diesen Flats hat die Bädergesellschaft ihr Angebot noch „ein bisschen verschlankt“, sagt Marketingchefin Petra Horst von der Bädergesellschaft. Ursprünglich war geplant, Flats nur für die Woche oder nur fürs Wochenende einzuführen. Einen Tarifdschungel, so Horst, habe der Badbetreiber aber vermeiden wollen. Dieses Modell sei einfacher – für Besucherinnen und Besucher, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Was außerdem auffällt: Für Frühschwimmer im Wananas gibt es (noch) keine Flat. Frühschwimmer müssen deshalb dort Einzeltickets lösen (Erwachsene 2 Euro, Kinder und Jugendliche 1,50 Euro). Das Frühschwimmen im Wananas, erklärt Bäderchef Przybyl, veranstalte der Stadtsportbund (SSB). Dieser müsste die Flat aus dem Südpool übernehmen. Dies müsse noch mit dem SSB gewollt besprochen worden.

„Multi-Card“ für den Badegast ist das nächste Ziel

Geplant gewesen war ursprünglich auch, dass Inhaber einer Wananas-Clubmitgliedschaft für ein Zusatzentgelt auch den Südpool besuchen dürfen. Diese „Multi-Card“, so die Bädergesellschaft, sei noch in der Planung. Sie soll aber kommen, so Przybyl, denn sie sei der Einstieg in eine Herner Bäderkarte.

Will die Schwimmbäder durch die Flatrates attraktiver machen: Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft.
Will die Schwimmbäder durch die Flatrates attraktiver machen: Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft. © Lago | Fabian Dobbeck

Als finalen Schritt könnte auch die Therme Lago im Gysenberg einbezogen werden. Das habe viele Vorteile. Unter anderem sollen die Besucherinnen und Besucher jetzt nach und nach ein Angebot aus einem Guss bekommen. Ein wichtiger Baustein könnte dabei ein gemeinsames Ticketsystem für alle Bäder bilden, und somit könnte auch besagte Herner Bäderkarte kommen – eine Plastikkarte mit Chip. Kundinnen und Kunden könnten ihren Eintritt damit in allen Schwimmbädern zahlen.

Hier bedürfe es aber noch einiger Abstimmungen und technischer Klärungen, so Lothar Przybyl, zumal bei den Wellnessangeboten im Gysenberg eine andere Preisstruktur, steuerrechtliche Aspekte und ein anderes Kassensystem vorhanden seien. Nicht zuletzt seien auch erforderliche Gremienbeschlüsse des dortigen Aufsichtsrates erforderlich.

Zurück zu den neuen Clubmitgliedschaften. Die Bädergesellschaft, sagt Marketingchefin Petra Horst, erwarte in den kommenden Tagen einen großen Ansturm auf die Modelle: „Es gibt schon jetzt viele Nachfragen.“ Deshalb könne es an den Kassen Anfang Februar auch mal voller werden, wenn sich Schwimmfans mit den neuen Karten eindecken wollten. Ihr Tipp: Interessierte können einen Termin vereinbaren, Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter könnten dann für persönliche Beratungen zur Verfügung stehen.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Pandemie sorgte für Verzögerung

Ursprünglich sollten die Flatrates schon vor einem Jahr eingeführt werden. Wegen der Corona-Pandemie waren aber auch die Schwimmbäder monatelang dicht.

Wer Fragen zu den neuen Flatrates hat oder einen Termin für den Kauf oder die Beratung haben möchte, kann sich an die Bädergesellschaft wenden: Telefon 02325/9260-0.