Herne. Mit „Wir machen Herne schön“ hat die Stadt einen weiteren Verein, der sich ehrenamtlich engagiert. Herner Unternehmer bündeln ihre Kräfte.
Die Lebensqualität einer Stadt hängt in einem nicht unerheblichen Umfang vom Mitwirken ihrer Bürgerinnen und Bürger ab. Legt man diesen Maßstab zugrunde, dann hat Herne im vergangenen Jahr ein gutes Stück Lebensqualität hinzugewonnen - mit dem Verein „Wir machen Herne schön“.
Einer größeren Herner Öffentlichkeit wurde der Verein im vergangenen Sommer bekannt - bei der Einweihung des neuen Tauschschranks am Sportpark Eickel. Zur Erinnerung: Der alte Schrank (der noch gar nicht so alt war) fiel einer Brandstiftung zum Opfer. „Als wir davon gehört haben, haben wir uns gefragt, ob wir helfen können“, erzählt der Vereinsvorsitzende Ralf Jungmann im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Der Verein habe dann Kontakt zur Stadt Herne aufgenommen und angeboten, einen neuen Schrank zu bauen. Ein Mitglied habe das Fundament gegossen, ein mit dem Verein befreundeter Stahlbauer habe den Korpus angefertigt, ein weiteres Mitglied habe das Dach aufgesetzt.
Bezirksbürgermeister: Das Ehrenamt spielt eine große Rolle
Bei der Einweihung im Spätsommer lobte Eickels Bezirksbürgermeister Arnold Plickert das Engagement des Vereins: „Das Ehrenamt spielt eine große Rolle, wir brauchen Menschen, die etwas tun.“ Wenn die Menschen den Schrank in Ehren halten, habe der Verein sein Ziel erreicht, so Jungmann.
Aber was war eigentlich der Impuls für die Gründung des Vereins? Die Gründungsmitglieder seien allesamt langjährige Freunde, die überwiegend mit Handwerksunternehmen tätig seien, erzählt Jungmann. Er selbst führt sein Unternehmen im Bereich Klima- und Kältetechnik, die anderen Mitglieder kommen aus den Bereichen Dachdecker, Poolbau, Friseur, Fahrzeugaufbereitung, Tief- und Straßenbau sowie Garten- und Landschaftsbau und aus dem Bereich Zelt- und Markisenbau.
„Wir sind vom Ursprung alle Herner und verbringen viel Zeit miteinander. Irgendwann haben wir uns gefragt, wie wir unsere Kompetenzen bündeln und Herne zur Verfügung stellen können“, so Jungmann. Wenn jemand ein mögliches Projekt entdecke, bei dem der Verein helfen könne, dann würden die Mitglieder darüber diskutieren und eine Entscheidung fällen. So habe ein Mitglied, das in der Nähe des Eickeler Minizoos wohnt, gesehen, dass der Ziegenstall völlig marode war. Die Vereinsmitglieder packten mit an und machten den Stall wieder schön.
Im neuen Jahr sollen weitere Mitglieder gewonnen werden
Ende des vergangenen Jahres profitierten die jüngsten Herner Bürger vom Engagement des Vereins. Der schenkte jeder Herner Kita, die interessiert war, einen Tannenbaum - aus nachhaltiger Aufzucht, wie Jungmann betont. Transport und Verteilung stemmten die Vereinsmitglieder selbstverständlich ehrenamtlich. Die Kinder konnten die Bäume anschließend schmücken, die schönsten Bäume wurden vor wenigen Tagen von einer Jury prämiert. Die hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und sich am Ende für die Kita an der Straßburger Straße entschieden.
Ralf Jungmann freut sich, dass der Verein trotz der Einschränkungen durch die Pandemie einige gute Dinge in der Stadt bewirken konnte, doch der Blick der „Schönmacher“ richtet sich längst nach vorn. Sie wollen weitere Projekt in Angriff nehmen. Welche das sind, ist noch offen, aber es habe sich ja gezeigt, dass man schon mit Kleinigkeiten etwas Schönes bewirken könne. Parallel dazu hofft der Verein auf eine steigende Mitgliederzahl, um das ehrenamtliche Engagement auf mehr Schultern verteilen zu können. Es sei überhaupt keine Voraussetzung, dass neue Mitglieder auch aus dem Handwerksbereich kommen. Jungmann: „Wir sind da völlig offen. Wir wollen denen, die unsere Werte teilen und helfen wollen, eine Plattform bieten.“
>>> AKTIV IN SOZIALEN MEDIEN
■ Der Verein ist sehr aktiv in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram.
■ Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es auf der Internetseite des Vereins www.schoenes-herne.de