Herne. Die Palliativstation des Evangelischen Krankenhauses Herne feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Das Geschenk: Sie wird erweitert.
Die Palliativstation des Evangelischen Krankenhauses Herne feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen. Wer jetzt denkt, dass es zum runden Geburtstag ein besonderes Geschenk gibt - der liegt richtig. Die Station wird erweitert.
Bislang verfügt die Station im Erdgeschoss des EvK an der Wiescherstraße über sechs Betten, doch vor dem Hintergrund der immer älter werdenden Bevölkerung wächst der Bedarf der Palliativversorgung, längst gibt es Wartelisten. Vor 30 Jahren sei das noch anders gewesen, so Heinz Werner Bitter, Geschäftsführer der evangelischen Krankenhausgemeinschaft. Als er seinerzeit den Förderverein mitgegründet habe, sei Palliativversorgung nur schwer zu vermitteln gewesen. Das habe sich deutlich geändert.
Neben vier Einzelzimmer entstehen Tagungsräume
Die Station soll nun um vier Einzelzimmer erweitert werden, in denen auch Angehörige übernachten können. Nach den Worten von Bitter ist der Bauantrag gestellt, der Grundstein könnte noch in diesem Frühjahr gelegt werden. Die neuen Zimmer werden mit den bestehenden verbunden sein, durch die bauliche Situation werden im Erdgeschoss des Anbaus (auf der Rückseite des EvK) mehrere Tagungsräume entstehen, die zur Fort- und Weiterbildung genutzt werden können.
Die Kosten des Projekts werden bei rund 1,7 Millionen Euro liegen. Doch diese Summe soll nicht allein die Ev. Krankenhausgemeinschaft schultern, sie finanziert den Rohbau sowie die Ausstattung der Seminarräume. Die Finanzierung der Innenausstattung der Station und die Auffrischung der bestehenden Station wollen der Förderverein und der Ambulante Hospizdienst stemmen - mit einer besonderen Aktion, Titel: „Wir sind palliativ“. Für Schirmherr Thorsten Kinhöfer aus den Beirat des Fördervereins ist sie eine „Herzensangelegenheit“. Er selbst gehöre zu den sogenannten Babyboomern (den geburtenstarken Jahrgängen). Und irgendwann würden sie in die Phase kommen, in der sie Hilfe bräuchten. Und diese schwierige Phase solle so schön gestaltet werden, wie es nur gehe.
Hernerinnen und Herner können für „Wir sind palliativ“ spenden, jeder Euro sei willkommen, so Kinhöfer. Wer größere Summen spende, werde einen hochwertigen symbolischen Baustein aus Glas geschenkt bekommen, in den das Motto und ein Baum eingraviert sind. „Wir würden uns freuen, wenn es uns gelingt, eine Spendensumme im sechsstelligen Bereich zusammenzubekommen“, nannte Pfarrer Frank Oberlünenschloß, Vorsitzender des Palliativ-Fördervereins, ein Ziel.
OB sagt Startspende der Stadt in Höhe von 5000 Euro zu
Im vierstelligen Bereich ist die Aktion bereits angelangt. Oberbürgermeister Frank Dudda sagte bei der Vorstellung der Aktion am Montag eine Startspende der Stadt in Höhe von 5000 Euro zu. Zur Lebensqualität in einer Stadt zähle, dass sie in allen Lebensphasen bereit gestellt werde, doch das koste eben auch Geld. Mit der Spende wolle er ein Zeichen setzen, welche Bedeutung er dem Projekt für die Stadt Herne beimisst.
Wobei er betonte, dass die Qualität der Palliativversorgung gerade auch durch die ehrenamtlichen Helfer sichergestellt werde. Deren Anteil ist nicht unerheblich: Zurzeit sind 60 sogenannte „Zeitschenker“ des Ambulanten Hospizdienstes im ganzen Stadtgebiet im Einsatz, um Menschen in den deren letzten Tagen und Stunden zu begleiten.
DOPPELJUBILÄUM WIRD MIT MEHREREN VERANSTALTUNGEN GEWÜRDIGT
Und da der Ambulante Hospizdienst 2022 sein 25-jähriges Bestehen feiert, wird dieses Doppeljubiläum mit mehreren Veranstaltungen gewürdigt: Los geht es am Dienstag, 8. März, mit einem Gottesdienst und anschließendem Empfang in der Kreuzkirche. Am Freitag, 13. Mai, feiern ehemalige und aktive Zeitschenker 25 Jahre Ambulanter Hospizdienst in Herne; am Donnerstag, 26. Mai, findet um 11 Uhr auf dem Parkdeck des EvK ein Open-Air-Gottesdienst statt; am Samstag 25. Juni, findet für Haupt- und Ehrenamtliche ein Palliativtag statt; am Samstag, 11. Juni, findet im Horststadion ein Familientag mit den Herne Black Barons statt; am Samstag, 27. August, spielt die Band „Wichita“ auf dem Parkdeck des EvK; am Freitag 16. September, findet rund um die Palliativstation ein Tag der offenen Tür statt; den Abschluss bildet am Freitag, 14. Oktober, eine Festveranstaltung im Kulturzentrum. Stargast wird die Kabarettistin Esther Münch sein.