Herne. Der Hüller Bach in Herne wird noch 2021 abwasserfrei. Dann fließt das Wasser komplett unterirdisch. Die Ära „Köttelbecke“ neigt sich dem Ende.
Der Hüller Bach in Herne wird noch vor Weihnachten komplett abwasserfrei. Das teilt die Emschergenossenschaft mit. Dann fließt das Abwasser nicht mehr oberirdisch, sondern komplett unterirdisch durch die Sammler. Für das Ruhrgebiet neigt sich damit die Ära der „Köttelbecke“ Emscher dem Ende zu.
In den Kanalbau am Hüller Bach investiere die Emschergenossenschaft rund 140 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung. Die letzten Umschlussarbeiten am größten Nebenfluss der Emscher erfolgen an der Gelsenkircher Straße in Herne. Dort würden die neuen Kanalrohre an den Abwasserkanal Hüller Bach angeschlossen. Am 22. Dezember werde dann der Stauraumkanal an der Barbarastraße in Herne an das Netz angeschlossen. Dieser drossele bei starkem Regenfall die Einleitung in das weitere Kanalnetz und verhindere durch Entlastung einen Rückstau des Wassers.
Weiterhin würden bis zum 23. Dezember noch einige städtische Anschlüsse auf Bochumer Stadtgebiet an den Abwasserkanal Hüller Bach angeschlossen, so die Emschergenossenschaft. Das Abwasser aus dem Hüller-Bach-Gebiet fließe weiter in den Abwasserkanal Emscher (AKE). Dieser übernehme die einstige Aufgabe der Emscher und leite das Abwasser über 51 Kilometer unterirdisch von Dortmund bis Dinslaken.
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Pünktlich zu Weihnachten wird Abwasserfreiheit erreicht
In der letzten Phase erfolgen laut Emschergenossenschaft noch einige seitliche Anschlüsse an den Abwasserkanal. Diese würden bis zum 23. Dezember beendet sein, so dass pünktlich zu Weihnachten die Abwasserfreiheit des größten Emscher-Nebenlaufs Hüller Bach erreicht werden könne. Zuvor wurden bereits der Dorneburger Mühlenbach, der Goldhammer Bach sowie verschiedene Pumpwerke und Stauraumkanäle angeschlossen.
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Mit der Abwasserfreiheit des Hüller Bachs werde ein „elementarer Bestandteil“ des Emscher-Umbaus fertiggestellt. Als nächster Schritt stehe die ökologische Verbesserung an: Das Ufer werde begrünt und für verschiedene Lebewesen vorbereitet. An vielen anderen Stellen im Ruhrgebiet trage die Arbeit bereits erste Früchte. Neben dem Eisvogel hätten sich so zum Beispiel auch wieder die Gebirgsstelze und die Blauflügelige Prachtlibelle angesiedelt.
Der neue unterirdische Abwasserkanal am Hüller Bach ist ein Bestandteil des Generationenprojekts Emscher-Umbau und ist auf einer Länge von acht Kilometern zwischen der Emscher in Gelsenkirchen und der Straße Hordeler Heide in Bochum entstanden. In diesem Jahr erfolgten nun die letzten Anbindungen der seitlichen Kanalanschlüsse an den Abwasserkanal Hüller Bach.