Herne. Auf dem Cranger Weihnachtszauber gilt 2G. Doch nicht immer wird das gründlich kontrolliert. Stadt führt Maskenpflicht vor dem Gelände ein.

Bunte Lichter, große Fahrgeschäfte, beleuchtete Tannenbäume: Der Cranger Weihnachtszauber lockt seit einer Woche Besucher und Besucherinnen mit seinem Mix aus Kirmes und Weihnachtsmarkt. Doch nicht jeder kommt in das Vergnügen des bunten Treibens, denn auf dem Weihnachtszauber gilt die 2G-Regel. Heißt: Nur geimpfte und genesene Menschen dürfen auf den Platz. Seit Mittwoch, 24. November, gibt es mit der neuen Coronaschutzverordnung zusätzlich die Empfehlung zur Maskenpflicht– überall dort wo Menschenansammlungen nicht zu vermeiden sind.

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Doch halten sich die Besucherinnen und Besucher auf dem Cranger Weihnachtszauber an die Regeln, und wie werden diese kontrolliert? Leser der WAZ hatten sich am Wochenende über fehlende Kontrollen und großen Menschenmengen beschwert. Ein Rundgang über den Rummel:

Kurz vor den Kassen des Weihnachtszaubers stehen Securitymänner und kontrollieren von jedem den 2G-Nachweis. Das wirkt auf den ersten Blick vorbildlich – auf den zweiten trübt sich das Bild jedoch. Beim Vorzeigen des Impfpasses schaut der Securitymann nur für wenige Sekunden auf den Bildschirm des Handys – kein Kontrollieren des Impfdatums, kein Einscannen des QR-Codes und auch kein Einfordern des Personalausweises zur Kontrolle, ob der Impfausweis auch wirklich der jeweiligen Person gehört.

Cranger Weihnachtszauber: Wenige Menschen tragen Masken

Ein Schild weist vor dem Eingang des Cranger Weihnachtszauber auf die 2G-Regel hin. Kontrolliert wird die bei einem Besuch der WAZ aber nur sehr oberflächlich.
Ein Schild weist vor dem Eingang des Cranger Weihnachtszauber auf die 2G-Regel hin. Kontrolliert wird die bei einem Besuch der WAZ aber nur sehr oberflächlich. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Direkt hinter den Kassen steht das große „Alt Wiener Pferdekarussell“: leuchtende Kinderaugen, strahlende Eltern – aber keine Masken. Obwohl viele Eltern gemeinsam ihren Kindern beim Karussellfahren zusehen und dabei die Abstände nicht einhalten, tragen nur vereinzelt Besucherinnen und Besucher eine Maske.

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An vielen Stellen auf dem Cranger Weihnachtszauber stehen Desinfektionsspender.
An vielen Stellen auf dem Cranger Weihnachtszauber stehen Desinfektionsspender. © Wittor

Der Rundgang geht weiter: Während es zu Beginn an diesem Mittwochabend noch recht leer ist und man in Ruhe an der „Weihnachtsfunkelgasse“ vorbeispazieren kann, füllen sich die Gassen zu späterer Stunde immer weiter. Das Einhalten der Abstände ist gerade an den Stellen, wo die Menschen an Ständen stehen bleiben oder sich Essen bestellen, nicht mehr möglich. Was beim weiteren Rundgang allerdings positiv auffällt: Überall auf dem Gelände, unter anderem am Eingang des Märchenwaldes, stehen Handdesinfektionsspender.

Stadt ist für Kontrollen auf dem Gelände nicht zuständig

Bereits am Wochenende kam es zu großen Menschenansammlungen vor dem Eingang des Weihnachtszauber. Ein Video, das ein Leser der WAZ zugeschickt hat, zeigt eine große Menschenmenge mit Tausenden Besuchern – Abstände werden dabei nicht eingehalten, nur wenige Besucher tragen eine Maske.

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Für genau diesen öffentlichen Raum werde die Stadt durch eine Allgemeinverfügung eine Maskenpflicht erlassen. Dies werde noch vor dem Wochenende geschehen, teilt der Krisenstab mit. Durch die nun vorliegende Neufassung der Coronaschutzverordnung des Landes sei dies möglich geworden. „Bisher gab es in diesem Bereich keine Maskenpflicht“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken. „Da es sich um einen normalen öffentlichen Bereich handelt, gibt es dort auch keine 3- oder 2G-Regelung.“ Die Maskenpflicht werde sowohl für die öffentliche Fläche im Bereich der Einlasskontrolle als auch für den Bereich der dortigen Impfstelle erlassen. Die Stadt Herne werde die Einhaltung kontrollieren.

Auf dem Gelände des Weihnachtszaubers gelten laut Stadt weiterhin 2G sowie die entsprechenden Abstands- und Hygienehinweise. Hier sei der Veranstalter in der Pflicht, dies zu kontrollieren, da es sich um eine private Veranstaltung handele. „In den Gastronomiebetrieben auf dem Weihnachtszauber gelten dieselben Reglungen wie für alle anderen Gastronomiebetriebe – also 2G und Maskenpflicht, außer an den Tischen“, so Hüsken.

Der Veranstalter Sebastian Küchenmeister war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.