Herne. Herne will mehr Autofahrer für einen Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel gewinnen. So sollen neue Mobilstationen dazu beitragen.

Mission: raus aus dem Auto! Die Verwaltung arbeitet weiter an dem Ziel, Menschen zum Umstieg auf klimafreundlichere Verkehrsmittel zu bewegen. Zunächst am Hauptbahnhof Wanne und am Bahnhof Herne sowie anschließend an sechs weiteren Punkten im Stadtgebiet sollen sogenannte Mobilstationen eingerichtet werden.

Hinter diesem schwammigen Begriff verbirgt sich die Kennzeichnung der Standorte als zentrale Punkte, an denen verschiedene Verkehrsmittel verknüpft werden. Durch zusätzliche (Informations-)Angebote, eine einheitliche Gestaltung und weitere Serviceeinrichtungen soll insbesondere der ÖPNV attraktiver gestaltet werden.

Sensoren sollen über Belegung der Parkplätze informieren

An den beiden Bahnhöfen steht die Aufwertung und Digitalisierung der P+R-Anlagen im Mittelpunkt. Diese Parkplätze in Wanne (209 Stellplätze) und Herne ( Stellplätze) sollen technisch durch den Einsatz von Sensoren so ausgerüstet werden, dass sich Autofahrer „in Echtzeit“ - zum Beispiel durch Apps - über die Auslastung informieren können.

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Und: An beiden Bahnhöfen werden Flächen zum Abstellen von E-Scootern markiert. Durch technische Vorkehrungen (Geofencing) will die Stadt sicherstellen, dass die elektrischen Roller im Bahnhofsbereich nur in diesen Zonen abgestellt werden können. Alle geplanten Standorte erhalten zudem eine Informationsstele, die diesen Punkt als Mobilitätsstation ausweist. Am Wanner Hauptbahnhof soll zudem ein neuer Rad-Tower die marode Radstation ersetzen. Eine Förderzusage steht hier noch aus.

Solche Bilder soll es künftig an den beiden Herner Bahnhöfen nicht mehr geben: Die Stadt will Flächen für E-Scooter ausweisen.
Solche Bilder soll es künftig an den beiden Herner Bahnhöfen nicht mehr geben: Die Stadt will Flächen für E-Scooter ausweisen. © picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Wanne warf Hans-Georg Lange (SPD) die Frage auf, warum auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs nicht schon Flächen für die von der Verwaltung ins Auge gefasste Seilbahn ausgewiesen würden. Zurzeit werde eine Machbarkeitsstudie zu diesem ambitionierten Projekt erarbeitet, erklärte Josef Becker, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr. Nicht alle glauben an eine zeitnahe Realisierung der spektakulären Pläne: „Das werden wir nicht mehr erleben“, sagte der frühere Bezirksbürgermeister Ulrich Koch im Besucherbereich zu seinem Sitznachbarn.

SPD will so viele Angebote wie möglich schaffen

Und hier sollen weitere Mobilstationen eingerichtet werden: Akademie Mont-Cenis (Sodingen), Auf der Wenge (Eickel), Hölkeskampring (Herne-Süd) und Schloss Strünkede (Baukau). Ins Auge gefasst hat die Stadt auch die ÖPNV-Haltepunkte Herne-Mitte und Archäologie Museum/Kreuzkirche. Hier soll die Umsetzung aber erst erfolgen, wenn die für diesen Bereiche geplanten größeren Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen konkretisiert worden sind.

Roberto Gentilini (SPD) ist Vorsitzender des Herner Mobilitätsausschusses.
Roberto Gentilini (SPD) ist Vorsitzender des Herner Mobilitätsausschusses. © SPD

Roberto Gentili (SPD) begrüßt die Einrichtung von Mobilstationen in Herne. „Für mich ist das alternativlos“, sagt der Vorsitzende des Auschusses für Digitalisierung, Infrastruktur und Mobilität auf Anfrage. Herne müsse Anreize schaffen, damit Menschen weniger Wege mit dem Auto zurücklegten. Und: Es müssten so viele Angebote wie möglich an diesen Verknüpfungspunkten geschaffen werden.

>> 150.000 Euro für beide Bahnhöfe

Für die Errichtung der ersten beiden Mobilstationen am Hauptbahnhof Wanne und am Bahnhof Herne kalkuliert die Stadt mit Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro. Der Großteil wird über Fördermittel finanziert.

Die Auswahl der Herner Mobilstation-Standorte geht auf ein vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Auftrag gegebenes Gutachten zurück.