Herne. Die SPD drängt darauf, dass Deponie-Anwohner auf gesundheitliche Belastungen untersucht werden. Warum es Kritik an der Stadt Herne gibt.

Lassen sich bei Anwohnern der Zentraldeponie Emscherbruch besondere gesundheitliche Belastungen nachweisen? Für eine entsprechende Untersuchung - ein sogenanntes kleinräumiges Human-Bio-Monitoring - sollte sich die Stadt Herne beim NRW-Umweltministerium einsetzen, so ein einstimmiger Beschluss der Bezirksvertretung Wanne im April. Dass seitdem Funkstille herrscht, löst Unmut aus.

Umwelt- und Planungsamtsleiter Achim Wixforth erklärte am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Wanne auf Anfrage der SPD, dass die Stadt im Juni das Land in dieser Angelegenheit angeschrieben habe. Eine Antwort habe man bisher nicht erhalten. Das rief SPD-Bezirksfraktions-Chef Torsten Becker auf den Plan: Es spreche nicht für die Herner Verwaltung, dass sie zwei Monate benötigt habe, um die Bitte des Bezirks ans Land weiterzuleiten, so seine Kritik. Eine Erklärung dafür blieb Wixforth in der Sitzung schuldig.

Bezirksregierung lehnte Forderung der BI ab

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Zur Erinnerung: Im Genehmigungsverfahren zur (später stattgegebenen) Erweiterung der Deponie hatte es die Bezirksregierung Münster abgelehnt, eine gesundheitliche Untersuchung von Anwohnern durchführen zu lassen. Eine entsprechende Forderung hatte die Bürgerinitiative „Uns stinkt’s“ unter Verweis u.a. auf hohe Krebsraten im Umfeld der Deponie gestellt.

Stattdessen ließ die Bezirksregierung ausschließlich auf Basis bestehender Daten ein „humantoxikologisches Gutachten“ erstellen - mit dem für die BI wenig überraschendem Ergebnis, dass von der Deponie keine gesundheitlichen Gefahren für die Anwohner ausgingen. Die BI prüft derzeit eine Klage gegen die Erweiterung. loc