Herne. Schüler der Mont-Cenis-Gesamtschule haben sich ein Theaterstück zum Thema Aids angeschaut. Anschließend diskutierten sie über das Tabuthema.

Einmal im Jahr wird das Theaterstück „Dossier: Ronald Akkerman“ vom Theaterspiel Witten an einer Schule in Herne aufgeführt – am Mittwoch auf der Bühne der Mont-Cenis-Gesamtschule. Die Aids-Hilfe Herne machte diese Vorstellung in Zusammenarbeit mit der Kadesch gGmbH und der Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung, für die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse möglich.

In dem bewegenden Stück „Dossier: Ronald Akkerman“, das von den Schauspielern Beate Albrecht und Achim Conrad gespielt wird, geht es um Liebe und das Leben und Sterben mit Aids. Judith ist Krankenschwester und behandelt in den 90er-Jahren zum ersten Mal einen Patienten mit Aids. Ronald ist 38 Jahre und hat sich mit dem HIV-Virus infiziert. Die beiden zeigen, wie sie den Prozess von der Diagnose bis zum Tod aus ihrer Perspektive erleben.

Herne: Schüler hatten viele Fragen zum Thema Aids

„Das Einzige, was ich über Aids wusste, ist, dass man daran stirbt“, erzählt Artjom, Schüler der 10. Klasse. Er habe durch die Theater-Vorstellung viel dazugelernt. Ziel der Aufführung ist es, dass die Schülerinnen und Schüler über Aids aufgeklärt werden, wissen, wie sie sich schützen können und welche Anlaufstellen es in Herne dafür gibt. „HIV und Aids wird von der Gesellschaft immer noch stigmatisiert und ist bundesweit ein Tabuthema. Deshalb ist es wichtig, dass wir bereits in den Schulen mit der Präventionsarbeit anfangen“, erzählt Kristin Dürre von der Aids-Hilfe Herne.

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Die Jugendlichen stellen in der anschließenden Nachbesprechung viele Fragen. Sie möchten wissen, woher das Virus kommt, wie sich erste Anzeichen äußern, was man dagegen tun kann und ob es Folgeschäden gibt. „Zwar haben wir im Biologie-Unterricht schon einiges über die Krankheit gehört, aber jetzt fühle ich mich aufgeklärter und weiß, wo ich Hilfe bekommen kann“, erzählt die Neuntklässlerin Maleika.

„Wenn wir nicht über HIV und Aids reden und dementsprechend Präventionsarbeit leisten, dann werden die Zahlen in Deutschland wieder steigen“, so Kristin Dürre. In der Diskussionsrunde wurde den Schülerinnen und Schüler auch vermittelt, dass nicht nur homosexuelle Menschen davon betroffen sein können, sondern jede Person, die ungeschützt Geschlechtsverkehr ausübt. „Heute ist die Zahl der infizierten Frauen sogar höher“, erklärt Beate Albrecht.

Wer Hilfe benötigt oder kostenlos einen AIDS-Test machen möchte kann sich an die AIDS-Hilfe e.V., Hauptstraße 94, wenden. Sie ist jederzeit anonym unter: 02325-60990 zu erreichen.