Herne. Die Herner Narren können wieder feiern – allerdings mit Einschränkungen. Wegen der 2G-Regel dürfen Kinder beim Sessionsauftakt nicht mittanzen.

Die Impfzahlen steigen, die Corona-Infektionen gehen zurück. Grund genug für die Karnevalisten, sich auf die kommende Session in Herne vorzubereiten. Denn die dürfte – sollte die Corona-Lage sich nicht wieder verschlechtern – wieder stattfinden. „Wir wollen alle Veranstaltungen durchziehen“, sagt Klaus Mahne, Präsident der Herner Karnevalsgesellschaft (HeKaGe). „Natürlich nur soweit es gestattet ist.“ Durch die 2G-Regel sei einiges möglich.

Auf diese setzen die Karnevalisten in der kommenden Session. Und die startet bereits im November mit dem Karnevalsauftakt im Herner Kulturzentrum. „Wir werden dort nur mit Menschen feiern, die entweder geimpft oder genesen sind“, sagt Mahne. „Und das werden wir ganz genau kontrollieren.“ Einen extra Security-Dienst wolle die HeKaGe dafür beauftragen, zudem werde über eine elektronische Einlasskontrolle nachgedacht. Dort könnten die Besucherinnen und Besucher ihren Genesenen- oder Impfnachweis vorhalten und bekämen dann grünes Licht für den Eintritt. „Wir wollen nicht, dass sich im Nachhinein herausstellt, dass die Veranstaltung ein Hotspot war“, betont der HeKaGe-Präsident.

Karneval in Herne: Kinder dürfen wegen 2G-Regel nicht tanzen

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Allerdings gebe es durch die 2G-Regel einen großen Nachteil: Die Mini- und die Kükengarde könnten beim Auftakt nicht mittanzen. Denn viele der Kinder seien nicht geimpft – entweder weil sie noch nicht dürften oder auch nicht wollten. „Das ist für die Kinder und für uns natürlich sehr schade, geht aber leider nicht anders.“ Stattdessen hofft die HeKaGe, dass die Kleinen dann bei der Prunksitzung am Karnevalssamstag tanzen und mit dabei sein können. „Normalerweise tanzen sie bei der Sitzung nicht, aber das könnte ein kleiner Ersatz sein.“

Freut sich, dass die Karnevalsession in Herne wieder starten kann: HeKaGe-Präsident Klaus Mahne.
Freut sich, dass die Karnevalsession in Herne wieder starten kann: HeKaGe-Präsident Klaus Mahne. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Es müssten Möglichkeiten für die Kinder geschaffen werden, damit sie in der HeKaGe blieben, sagt Mahne. Denn bereits jetzt gebe es einen Aderlass durch Corona in der Mini- und Kükengarde. Durch die lange Zeit, in der sie nicht trainieren und auftreten konnten, hätten sich einige Kinder Alternativen gesucht. Und auch für die kommende Session stehe noch nicht fest, wie oft sie auftreten könnten.

Herner Karnevalisten planen Rosenmontagszug

Umso mehr freut sich Mahne, dass es nun bald zumindest für die Erwachsenen wieder losgeht. „Wir wollen jetzt die erste Sitzung über die Bühne bringen.“ Sollte dabei alles gut gehen, könne darüber nachgedacht werden, wie es mit den Sitzungen und Veranstaltungen im kommenden Jahr weitergehe. Natürlich hoffe die HeKaGe, dass ein normaler Rosenmonatszug stattfinden könne. „Allerdings stehen dabei ja auch in Herne viele Tausende Menschen am Straßenrand – das lässt sich dann auch mit keiner 2G-Regel mehr kontrollieren.“ Das Land müsse die Züge frühzeitig freigeben, damit die Karnevalisten Planungssicherheit hätten. Denn einige Musikkapellen warteten nur auf das „Go“ der HeKaGe. „Wenn wir die zu lange warten lassen, machen die vielleicht bei anderen Zügen in Köln mit.“

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Fest stehe bisher nur, dass der Saalkarneval stattfinden werde. Es sei allerdings wichtig, dass es nicht doch noch Einschränkungen für die Besucheranzahl gebe, sagt Mahne. Sollten doch nur 200 Menschen kommen dürfen, sei das bei Programmkosten von 12.000 Euro schlecht für die HeKaGe, „und könnte uns ans Existenzminimum bringen“.

Das Prinzenpaar Frank und Kersti Gomille, das im vergangenen Jahr coronabedingt im Autokino proklamiert wurde, werde in der kommenden und darauffolgenden Session die Narren in Herne anführen, sagt Mahne. Deshalb gebe es keine erneute Prinzenproklamation, sie würden aber selbstverständlich den Karnevalsauftakt begleiten.

>>>Karnevalsauftakt im Kulturzentrum

Am 19. November findet im Kulturzentrum, Willi-Pohlmann-Platz 1, die erste Veranstaltung der Session in Herne statt. Der Einlass beginnt um 17.30 Uhr, die Veranstaltung geht um 18.45 Uhr los. „Wir haben den Einlass extra verlängert, um alles etwas zu entzerren“, sagt Klaus Mahne.

350 Karten seien bereits vorbestellt worden. In 14 Tagen starte der Kartenvorverkauf. „Es gibt viele Fans, die endlich wieder feiern wollen.“ Die Karten kosten 33 Euro.

Auf dem Programm stehen unter anderem: De Frau Köhne, Die Westerwaldsterne, Reitercorps Jan van Werth, Prinzengarde der HeKaGe und Sängerin Angelique.