Herne. Die Einschulungstests in Herne werden wegen Corona noch immer nicht alle pünktlich durchgeführt. Nun nennt die Stadt erstmals Zahlen.
Wegen der Corona-Pandemie hinkt die Stadt Herne bei den Einschulungstests noch immer hinterher. Das ergab eine Anfrage der CDU-Ratsfraktion. Auch für die kommenden Erstklässler wird es demnach Verzögerungen geben.
In der Untersuchung der Gesundheitsdienste wird bei den Einschulungsuntersuchungen die Entwicklung der Sprache, Satzbildung oder Feinmotorik getestet und dokumentiert. Bereits während der ersten Corona-Wellen waren über Monate sämtliche Untersuchungen für die Kinder ausgefallen, weil das Personal in die Corona-Kontaktverfolgung eingebunden war. Für das Schuljahr 2020/21 waren nach Auskunft der Stadt 1452 Herner Schulanfängerinnen und Schulanfänger erfasst. Mittlerweile, so antwortete die Verwaltung im Sozialausschuss, seien rund 1000 Untersuchungen – unter Einhaltung der erforderlichen zeitlichen und personellen Corona-Schutzmaßnahmen – durchgeführt und die schulärztlichen Zeugnisse an die aufnehmenden Schulen verschickt worden.
Herne: Bei Förder- oder Therapiebedarf wurden Untersuchungen vorgezogen
Die Einschulungsuntersuchungen würden, wie in den vorangegangenen Schuljahren, „um den sechsten Geburtstag des Kindes herum“ durchgeführt. Lagen Gründe, wie etwa ein bekannter Förder- oder Therapiebedarf, Bedenken der Eltern, Kita oder der aufnehmenden Schule bezüglich der Entwicklung des Kindes vor, so habe eine fachärztliche Priorisierung stattgefunden. Und: Kinder mit Anträgen zur Überprüfung eines sonderpädagogischen Förderbedarfes seien unabhängig von den Schuleingangsuntersuchungen voranging behandelt und durch den kinder- und jugendärztlichen Dienst einbestellt worden; diese Untersuchungen seien weitgehend abgeschlossen.
In jedem Jahr werden im kinder- und jugendärztlichen Dienst die Schuleingangsuntersuchungen für die entsprechende Altersgruppe bis etwa zu den Sommerferien vor Einschulung untersucht, heißt es. Aufgrund der Corona-Pandemie müssen in diesem Jahr „sicherlich auch noch in den Sommerferien Untersuchungen stattfinden“, so die Stadt weiter.
Dass Schulanfänger nur zum Teil untersucht werden, obwohl eine gesetzliche Pflicht zur vollständigen Untersuchung bestehe, sei nicht der Fall, so die Stadt auf Frage der Union. Auch sehe die Verwaltung aktuell keine Notwendigkeit, niedergelassene Kinderärzte in Schuleingangsuntersuchungen einzubinden.