Herne. Der Umbau des Herner Wohnbunkers geht auf die Zielgerade. Und was wird mit Platz? Der soll klimagerecht umgebaut werden. Aber wie? Und wann?
Auf dem Kurt-Edelhagen-Platz in Herne sollen Parkplätze wegfallen. Grund ist der Umbau des Herner Weltkriegsbunkers zu einem ökologischen Wohnprojekt. In Zukunft, so kündigt die Stadt an, sollen weitere Parkplätze entfallen, soll doch auch der Platz klimagerecht umgebaut werden. Die Grünen meinen: Da muss es künftig überhaupt keine Parkplätze mehr geben.
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Während der Herner Wohnbunker auf der Mont-Cenis-Straße in Sodingen – das Projekt „We-House“ – auf seine Zielgerade einbiegt, wird auch vor der Tür geplant. Die Politik stellt nun die Weichen dafür, dass über 600 Quadratmeter Parkplatz-Fläche mit 13 Stellplätzen abgezweigt werden. Auf diesem Areal sollen ein Garten und ein Spielplatz, aber auch elf neue Pkw-Stellplätze entstehen, darunter zwei behindertengerechte und sechs mit Elektroladesäulen, teilte die Stadt im Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität mit. Die Einschränkungen für Menschen, die auf dem Platz die Parkplätze nutzen, seien also gering. Das auch deshalb, weil einer von zwei Busparkplätzen wegfalle; er sei nicht mehr nötig, so Josef Becker, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr. Die Massen, die mit Bussen zur Akademie kämen, um sie sich anzuschauen, gebe es nicht mehr.
Grüne: Alle Parkplätze können wegfallen
Becker lobte einmal mehr das Projekt We-House und warb für den Abbau der Parkplatzfläche. Im Gegenzug entstünden unter anderem Flächen für E-Mobilität. Den Grünen reicht das nicht. Es müssten noch mehr Parkplätze umgewidmet werden, sagte Sabine von der Beck; eigentlich bräuchte man an dieser Stelle überhaupt keine. Der ganze Platz, forderte sie, müsse grüner und moderner werden und eine große Aufenthaltsqualität bekommen.
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Josef Becker, aber auch Dezernent Karlheinz Friedrichs beschwichtigten: Der Platz solle ja klimagerecht umgebaut werden, dazu zählten auch viele neue Bäume, die gepflanzt werden sollen, sowie Entsiegelungsmaßnahmen. Allein: Dafür sei (noch) kein Geld da, die Verwaltung suche deshalb nach Fördertöpfen. Auch das reichte Grünen-Ratsfrau von der Beck nicht: Stadt und Politik müssten jetzt planen, müssten jetzt schauen, was sie für den Platz wollten – unabhängig von Fördertöpfen oder Vorgaben von Geldgebern.
Die Bezirksvertretung Sodingen stimmt am Mittwoch, 15. September, über die Abtrennung der Fläche vom Parkplatz ab (17 Uhr, Bürgersaal der Akademie Mont Cenis).