Bochum/Herne. Mit Hilfe von perfiden Spielzeugverstecken soll ein Herner immer wieder ein Nachbarskind angelockt haben. Jetzt steht er vor Gericht.

Schwere Vorwürfe gegen einen Mann aus Herne: Der 55-Jährige, von Beruf Bauarbeiter, soll vor mehr als zehn Jahren ein anfangs acht Jahre altes Mädchen in Serie sexuell bedrängt und missbraucht haben. Laut Anklage geht es um zwölf Taten im Sommer 2006 oder 2007. Nun startete der Prozess vor dem Landgericht in Bochum.

Das mutmaßliche Opfer, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, hatte sich seinerzeit offenbar regelmäßig in der Börniger Wohnung des Angeklagten aufgehalten. Am Rande der Besuche soll es dann zu mehreren vom Angeklagten gezielt geplanten Berührungen durch das Mädchen in seinem Intimbereich gekommen sein. Dazu soll der 55-Jährige mal extra Spielzeug in seiner Unterhose deponiert, mal nur mit einer Socke sein Geschlechtsteil verdeckt haben.

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Herne: Richter geben weiteres Gutachten in Auftrag

Bei einem weiteren Besuch soll das Mädchen mit den Hunden des Angeklagten gespielt haben. Dann heißt es in der Anklageschrift: „Der Angeklagte kroch auf allen Vieren vollständig entkleidet zu dem Kind und legte sich – spielerisch als sei auch er ein Hund – auf es.“ Das Nachbarskind soll daraufhin gestrampelt haben, bis der Angeklagte von ihm abgelassen hat. Bei einem anderen Vorfall soll der Herner laut Anklage sogar so weit gegangen sein, dass im rechtlichen Sinn sogar von einer Vergewaltigung die Rede wäre.

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Vor der 9. Strafkammer hat der Herner ein Teilgeständnis abgelegt. Ehe ein Urteil fällt, wollen die Bochumer Richter nun noch ein weiteres Gutachten zur Aussagetüchtigkeit der heute 23 Jahre alten Belastungszeugin einholen.