Herne. Die Impfaktionen in den Herner Schulen sind gestartet. Am ersten Tag ließen sich vor allem Schülerinnen und Schüler unter 16 Jahren impfen.
Die Impfaktionen in Herne gehen weiter: Zum ersten Mal seit Beginn der Impfkampagne hält der Impfbus in dieser und in der nächsten Woche an den Herner Schulen. Den Start machte am Montag das Pestalozzi Gymnasium in Herne-Mitte.
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„Als ich von der Aktion gehört habe, habe ich sofort gesagt, dass wir mitmachen und gerne auch den ersten Termin nehmen“, sagt Schulleiter Volker Gößling. Auch seine Kolleginnen und Kollegen seien damit einverstanden gewesen, das gesamte Kollegium sei bereits durchgeimpft. Das restliche Personal der Schule habe ebenfalls bereits den Piks bekommen, „die einzige Reinigungskraft, die noch nicht geimpft war, hat sich vorhin hier im Bus impfen lassen“, so Gößling.
Viele jüngere Schülerinnen und Schüler lassen sich in Herne impfen
Das Interesse der Schülerinnen und Schüler ist am Montagmorgen noch gering, „aber das liegt wahrscheinlich daran, dass wir als erste Schule dran sind“, so der Schulleiter. In der ersten Stunde seien 18 Schülerinnen und Schüler geimpft worden, berichtet Frauke Wichard vom Deutschen Roten Kreuz, das die Impfungen auf dem Schulhof organisiert hat. Von den 18 Schülern seien nur vier über 16 Jahre alt gewesen.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich die Ständige Impfkommission (Stiko) für die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ausgesprochen. „Deswegen hatten einige Eltern jetzt vielleicht noch nicht genug Zeit, eine Entscheidung zu treffen.“ Denn bei den 12- bis 16-Jährigen müssten die Eltern eine Einverständniserklärung unterschreiben, so Gößling.
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Michele Franco freut sich, dass der Impfbus heute vor seiner Schule steht. Ohne den Bus hätte er sich wahrscheinlich erst viel später impfen lassen, gibt der 18-Jährige zu. „Es war gut, dass die Lehrer uns vorher alle Informationen gegeben haben“, sagt er. „Ich glaube, wenn der Bus heute nicht hier wäre, würden sich viele noch nicht impfen lassen.“ Er habe sich vor allem für die Impfung entschieden, weil in vielen Bereichen nun Tests notwendig geworden seien. Angst vor Nebenwirkungen habe er keine, nur seine Nadelphobie habe ihm zuvor Sorge bereitet. „Aber es hat alles ohne Probleme geklappt“, sagt er kurz nach seiner Impfung.
Oberstufe bereits fast vollständig durchgeimpft
Lilaw Hamo sei noch skeptisch gewesen, ihr Oberstufenleiter habe sie dann aber davon überzeugt, dass die Impfung der richtige Weg sei. Auch für die Studienfahrt nach Berlin, die in Kürze anstehe, sei das wichtig, sagt die 17-Jährige. „Sonst hätten wir an einigen Dingen vielleicht nicht teilnehmen können oder hätten uns jedes Mal vorher testen lassen müssen.“ Hätte die Schule das Angebot nicht gemacht, hätte sie das Impfen noch etwas hinausgezögert, sagt sie. Von ihren Freundinnen und Freunden in der Schule seien mittlerweile fast alle geimpft, „nur einer will definitiv nicht“.
Das sei auch ein Grund, warum am Montagmorgen relativ wenig Andrang am Impfbus geherrscht habe, sagt Gößling. „Bis auf sechs Schüler sind in der Q2 bereits alle geimpft. Darüber freuen wir uns natürlich sehr.“ Bisher sei die Schule gut durch die Corona-Zeit gekommen. Es habe Ausfälle gegeben, die Ansteckungen seien aber auf das häusliche Umfeld zurückzuführen, so der Schulleiter. „In der Schule hat sich noch niemand angesteckt.“
>>>Keine Anmeldung nötig
Für die Impfaktion an der Schule mussten sich die Schülerinnen und Schüler nicht anmelden. „Dafür sind wir zu spät darüber informiert worden, dass auch Kinder ab 12 Jahren geimpft werden dürfen“, sagt Gößling.
Bis Mittwoch fährt der Bus verschiedene Schulen an. In der nächsten Woche gehen die Schul-Impfaktionen dann weiter.
Verimpft wird der mRNA-Impfstoff Biontech, in drei Wochen findet der Termin für die Zweitimpfung statt.