Herne. Bilanz für die politisch motivierte Kriminalität 2020: Die meisten Straftaten sind in Herne dem rechten Spektrum zuzuordnen. Die Zahlen.
Die Zahl der Straftaten mit politisch motiviertem Hintergrund hat im Jahr 2020 in Herne leicht zugenommen, der Großteil der Delikte hatten einen rechtsextremistischen Hintergrund. Das berichtet die Polizei am Freitag in ihrer Jahresbilanz.
Die Zahl aller politischen Straftaten stieg im Vergleich zu 2019 von 55 auf 58 an, davon waren 33 dem rechten Spektrum zuzuordnen (2019: 31). Das entspricht einem Anteil von 56,8 Prozent an allen politisch motivierten Straftaten. Drei Gewaltdelikte ordnete der Staatsschutz im vergangenen Jahr der rechten Szene zu: eine Körperverletzung sowie zwei versuchte Körperverletzungen.
Keine Gewaltdelikte aus dem linken Spektrum
Der Großteil der „rechten“ Straftaten fällt unter die Rubriken „Verbreitung von Inhalten verfassungswidriger Organisationen“ (15) und „Volksverhetzungen“ (5), davon seien zahlreiche Delikte in den Sozialen Medien verübt worden, so die Polizei. Außerdem gab es sieben Sachbeschädigungen.
Bei der politisch motivierten Kriminalität aus dem linken Spektrum blieben die Zahlen stabil. Zwölf Straftaten meldet die Polizei für diesen Bereich: elf Sachbeschädigungen, eine Beleidigung, aber kein Gewaltdelikt (2019: elf Straftaten). Schließlich: eine Straftat war 2020 religiös motiviert, elf weitere fielen unter „Sonstiges“.
Wie berichtet, ist das Innenministerium in seinem am Mittwoch vorgelegten Verfassungsschutzbericht 2020 auch auf die „Besorgten Bürger“ eingegangen. Fazit: Die Herner Gruppierung habe ihre Aktivitäten als Gruppe eingestellt, einzelne Personen seien aber weiterhin landesweit in der „rechtsextremistischen Mischszene“ aktiv.
Die WAZ kommt in Kürze auf die Bilanz für 2020 zurück.