Herne. Auch in Herne sollten in öffentlichen Gebäuden Tampons und Binden kostenlos sein, findet Lars-O. Christoph. Warum er die Initiative befürwortet.

Schottland war so etwas wie der Vorreiter, Hamm hat sich ebenfalls auf den Weg gemacht. Und es gibt viele gute Gründe, warum auch die Herner Politik dem Antrag der Grünen für Tamponautomaten in öffentlichen Gebäuden und Schulen folgten sollte. Wenn Klopapier frei zugänglich ist, dann müssten es auch Periodenprodukte sein. Oder will jemand bestreiten, dass die Regelblutung unerwartet einsetzen kann?

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Es gibt aber noch ein weiteres, gewichtigeres Argument, den Zugang zu erleichtern: der Kostenfaktor. Menstruierende müssen im Jahr viel Geld für Tampons, Binden oder Menstruationstassen sowie bisweilen auch für Schmerzmittel ausgeben. Nicht jede kann sich das ohne Weiteres leisten. Deshalb drängt sich noch eine weitere Frage auf: Warum sollten Tampons, Slipeinlagen & Co. Bevölkerungsgruppen wie Schülerinnen, Studierenden und armen Menschen nicht grundsätzlich kostenlos zur Verfügung gestellt werden?

Zurück zu den Automaten in öffentlichen Gebäuden: In Debatten über die Einführung kostenloser Menstruationsprodukte kommen mit schöner Regelmäßigkeit Einwände von Männern, die für sich das Recht auf Einwegrasierer und Rasierschaum reklamieren. Da dies in Herne wohl (leider) nicht anders sein wird, hier schon mal präventiv ein Twitter-Beitrag der Sängerin Julia Gaméz Martin: „Kennt ihr das, wenn ihr unterwegs seid, plötzliches dieser krasse Bartwuchs kommt und ihr keinen Rasierer dabei habt? So unangenehm ey. Dann rennt man aufs Klo, will sich schnell mit was anderem aushelfen, aber es ist zu spät. Alles vollgestoppelt!“