Herne. In Herne fehlen Hunderte Kita-Plätze. Nun soll die Kita Am Weustenbusch abgerissen und neu gebaut werden. Alles wird größer und moderner.

Die Kita Am Weustenbusch in Herne soll abgerissen und neu gebaut werden. Dafür gab die Politik nun grünes Licht. Bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes zu Beginn des Kita-Jahres 2022/2023 sollen die Kinder in Containern untergebracht werden.

Die Mitglieder des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung wurden vergangene Woche von der Dringlichkeit der Maßnahme überrascht und mussten fast aus dem Stegreif einen Beschluss fassen. Dass die Kita Am Weustenbusch in Wanne-Süd marode ist, war dagegen seit langem bekannt. Die Verwaltung spricht von einem „sehr schlechten baulichen Zustand“: Das Gebäude sei in sich schief, die sanitären Anlagen stark renovierungsbedürftig. Deshalb wird die Einrichtung aktuell nur mit drei Gruppen und ausschließlich mit über dreijährigen Kindern betrieben.

Die Stadt hat das Gebäude nur angemietet. Der ehemalige Eigentümer, das Evangelische Kinderheim, sei nicht bereit gewesen, die Kita zu sanieren, kritisiert das Rathaus. Nun stehe ein neuer Eigentümer bereit, und der wolle die alte Kita abreißen, eine neue bauen, und die dann ebenfalls an die Stadt vermieten, informierte die Verwaltung die Politik. Weil die Stadt dringend Hunderte Kita-Plätze schaffen muss, soll die Kita künftig sechs Gruppen haben, darunter auch für unter Dreijährige, teilte Stephanie Jordan, Leiterin des städtischen Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie, mit. Insgesamt würden 46 neue Plätze geschaffen, davon 30 Unter-drei-Plätze und 16 Über-drei-Plätze.

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Herne: Kosten für die Container stiegen zuletzt stark an

Damit die Kinder während des Abrisses und Neubaus weiter betreut werden können, will die Stadt als Zwischenlösung Containermodule kaufen, die schräg gegenüber, auf einer städtischen Fläche am Nebenplatz des Sportparks aufgestellt werden sollen. Geplant ist laut Plan eine zweistöckige Zwischen-Lösung mit Garten, in dem auch Schaukel, Sandkasten und Wippe stehen. Umziehen sollen Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher im September oder Oktober. Weil die Planungsarbeiten erst vor kurzem abgeschlossen worden seien, musste die Politik nun kurzfristig entscheiden, damit die Arbeiten beginnen können.

Dazu gehörte auch das Ja zum Kauf der Container, die zuletzt immer teurer geworden seien. Die Gesamtkosten seien zunächst mit 1,4 Millionen Euro beziffert worden, nun koste das Ganze 1,9 Millionen Euro. Der Ausschuss gab einstimmig grünes Licht.