Herne. Katarzyna Stefania Józefowicz aus Polen lebt und arbeitet momentan als Gast in der Herner Künstlerzeche Unser Fritz. Ein Video ist geplant.

Schon im letzten Jahr sollte in der Künstlerzeche die neue Veranstaltungsreihe „Residenz Unser Fritz 2/3“ beginnen. Durch die Pandemie wurde alles abgesagt. Jetzt startet die Künstlerzeche trotz des geschlossenen Hauses und pandemischer Einschränkungen.

In dem „internationalen Kunstworkshop“ werden Künstlerinnen und Künstler verschiedener Nationen eingeladen, um im Gastatelier der Künstlerzeche zu leben und zu arbeiten. Sie sollen Kolleginnen und Kollegen aus der Region treffen, kennenlernen und sich mit ihnen austauschen.

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Den Anfang macht die polnische Künstlerin Katarzyna Stefania Józefowicz. Sie lebt und arbeitet in Gdansk/Danzig. Sie hat Zeichnungen und Druckgrafik mitgebracht. Seit gut zwei Wochen wohnt sie in Quarantäne im Gastatelier und hat in der Zeit ihre Ausstellung „Structures – Strukturen“ aufgebaut.

Angeregt von vorgefundenen Strukturen

Katarzyna Stefania Józefowicz lässt sich in ihren Zeichnungen und Drucken gerne von vorgefundenen Strukturen anregen. „Ich liebe Mauern“, erklärt sie lachend. So finden sich in ihren Arbeiten immer wieder Formen, die an sich lösenden Putz erinnern. Aus diesen Entdeckungen werden zeichnerische Gebilde, die sich über die einzelnen Blätter erstrecken. Da kann dann aber das schattenhafte Abbild eines Kopfes oder Körpers dazwischen geraten. Mehrere dieser Drucke werden in der Ausstellung zu friesartigen Bildern zusammengestellt. Im Ausstellungsraum der Künstlerzeche gehen diese Werke eine eigenartige Verbindung mit den Wänden ein. Da scheint ein Riss in der Wand genau im Bild weitergeführt zu sein.

In ihren Zeichnungen tauchen immer wieder auch pflanzliche Formen auf. Für Katarzyna Stefania Józefowicz sind sie Anregung für immer neue künstlerische Experimente. So werden Blätter beim Zeichnen mit Tusche angefeuchtet. Strukturen des Papiers mischen sich mit zeichnerischen Elementen. „Ich freue mich, hier auch mal ganz große Arbeiten machen zu können“, sagt die Künstlerin. Sie hat große alte Segel mitgebracht, die sie auf dem Boden bearbeiten will.

Treffen mit Künstlern der Region

„Die Treffen mit den Künstlerinnen und Künstlern der Region werden unter Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzverordung stattfinden“, erklärt Danuta Karsten, Kuratorin der Ausstellung. Im Zusammenspiel der einzelnen künstlerischen Positionen wird sich die Ausstellung bis zum 30. Mai immer wieder verändern.

Ob Besucherinnen und Besucher die Ergebnisse sehen können, ist im Augenblick noch unklar. Ein virtueller 3D-Rundgang durch die Ausstellung wird in den nächsten Tagen über die Web-Seite der Künstlerzeche zu sehen sein: www.kuenstlerzeche.de.