Herne. Bevor der Geburtstag richtig losgeht, gibt es schon eine Leiche: Bei „Man(n) wird nur einmal 60!“ raten die Fans des Kleinen Theaters Herne mit.

Stephan Urban war schon immer ein begeisterter Spieler. Besonders Spiele, bei denen Rätsel gelöst werden müssen, haben es dem langjährigen Ensemble-Mitglied des Kleinen Theaters Herne angetan. Jetzt hat er selbst ein Krimispiel entwickelt - und die Fans des Kleinen Theaters können online mitspielen.

Durch geschickte Fragen müssen die Mitspieler, die sich normalerweise im selben Raum befinden, heraus finden, wer der Täter eines vorher beschriebenes Verbrechens ist. Stefan Urban hatte sein erstes Krimispiel gerade fertig, da kam die Pandemie und machte es unmöglich, es mit anderen zu testen. Da Urban aber dringend auf die Rückmeldungen von Spielern angewiesen war, schrieb er kurzerhand das Spiel so um, dass es auch über die Videochat-Plattform Zoom gespielt werden konnte.

Mitspieler waren begeistert

Ein eingespieltes Team: Regisseur Andreas Zigann (re.) und die Schauspieler Vanessa und Stefan Urban bei der Probe für das Stück „Zwei wie Bonnie und Clyde
Ein eingespieltes Team: Regisseur Andreas Zigann (re.) und die Schauspieler Vanessa und Stefan Urban bei der Probe für das Stück „Zwei wie Bonnie und Clyde" im Kleinen Theater Herne 2015. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Im Freundes- und Bekanntenkreis fand der Erfinder jede Menge begeisterter Mitspieler und die Rückmeldungen waren so positiv, dass er zwei weitere Spiele entwarf und in verschiedenen Konstellationen testete. In diesen Spielrunden waren auch Mitglieder des Kleinen Theaters dabei, darunter der Vorsitzende Andreas Zigann. Für dessen Idee, die Spiele über das Kleine Theater einem breiterem Publikum anzubieten, war Urban gleich Feuer und Flamme, und zusammen mit Zigann und weiteren Theatermitgliedern entwickelte er das Format „Online-Krimi“.

„Man(n) wird nur einmal 60!“ heißt der erste und seine Premiere steht vor der virtuellen Tür: Am Samstag, 30. April, sind bis zu acht Mitspielerinnen und Mitspieler eingeladen, der Frage nachzugehen, wer Franz-Josef Schubert ermordet hat. Dieser hatte vor, mit seinem Zwillingsbruder Karl-Heinz den 60. Geburtstag zu feiern und zu diesem Zweck die nach einem Unfall auseinander gerissene Familie nach 24 Jahren wieder zusammenzuführen. Dafür wurde die Feier im Heimatörtchen „Wanne-Eickel/Herne“ in der früheren Stammkneipe geplant. Doch bevor der erste Gast „Happy Birthday“ anstimmen kann, wird Franz-Josef tot aufgefunden. Und wie es scheint, hat einer der Anwesenden bei dem Tod nachgeholfen.

Tatgeschehen durch geschickte Fragen rekonstruieren

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Angeleitet von einem Spielleiter, der sich mit Darstellern live aus dem Theater dazu schaltet, versuchen die Mitspieler an ihren Bildschirmen, den Tatabend in fünf Spielrunden durch geschickte Fragen zu rekonstruieren. Wer ein Ticket bucht, erhält seine ganz persönliche Rollenbeschreibung mit Hintergrundinformationen zur eigenen Rolle, den anderen teilnehmenden Charakteren, zu den Beziehungen zueinander und den eigenen dunklen Geheimnissen.

Bis Ende Juni sind erst einmal neun Termine an Wochenenden geplant. Die genauen Daten und weitere Informationen zum Spiel sowie Tickets zum Preis von 14 Euro gibt es auf der Homepagewww.theater-herne.de.