Herne. Ein Drogendealer gerät in Herne nicht zum ersten Mal mit der Polizei aneinander. Vor Gericht kam es jetzt für ihn knüppeldick.
Ein rasantes Überholmanöver in einer Tempo-30-Zone an der Roonstraße ist einem Drogendealer spürbar zum Verhängnis geworden. Weil der 36-Jährige sich anschließend erst eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hatte und dann am Ende aufflog, dass er nicht zum ersten Mal mit Drogen und Waffen unterwegs war, verhängte die 9. Strafkammer am Bochumer Landgericht am Mittwoch neuneinhalb Jahre Haft.
Parkende Autos demoliert
Der Angeklagte aus Recklinghausen war am 14. Januar beim Überholen eines Pizzataxis ins Visier eines Funkstreifenwagens geraten. Erst nach einer Verfolgungsfahrt durch halb Herne, bei der am Ende drei parkende Pkw touchiert und demoliert worden waren, konnte er gestoppt werden.
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„Diese Fahrt war an Dreistigkeit nicht zu überbieten“, sagte Richter Volker Talarowski in der Urteilsbegründung. Und das nicht nur, weil in dem Pkw neben einem „Kriegshammer“ und einem Springmesser eine Sporttasche mit verschiedenen Drogen (unter anderem Amphetamine sowie hochreines Kokain) gefunden werden konnten. Am 28. Februar 2020 war der 36-Jährige nämlich schon einmal von einer Polizeistreife mit Rauschgift und Waffen erwischt worden und hätte somit also vorgewarnt sein müssen.
Bis zum Beginn einer laut Urteil ebenfalls angeordneten Entziehungstherapie muss der Dealer jedenfalls noch fast zweieinhalb Jahre im Gefängnis absitzen.