Herne. Schneemassen und sieben Eistage - fünf Tage später Frühlingswetter. Der Februar brachte Wetter der Extreme. Hier der detaillierte Wetterbericht.

Tiefster Winter im zweiten Viertel dieses Februars, sonniger Vorfrühling nur fünf Tage später - diese Extreme werden in Erinnerung bleiben. Hier der detaillierte Wetterbericht von Joachim Lilei.

Ende Februar stellten sich, verteilt auf drei Tage am Ende der ersten Februarwoche, mehrere Schauer ein, die begleitet vom kalten Ostwind, sich zu kräftigen Schneeschauern entwickelten. So kamen zwischen 40 und 50 Zentimeter Schnee zusammen. Zudem produzierte der böige Ostwind der Stärke 6 Schneeverwehungen, welche stellenweise die Schneemassen wesentlich höher auftürmte.

Danach folgten in der zweiten Februarwoche sieben Eistage, an denen die Temperaturen ständig unter null Grad blieben, so dass die Schneemassen nicht wegtauten. Andererseits wurde es tagsüber kaum kälter als minus 5 Grad, so dass Spaziergänge und Schlittenfahrten bei herrlichem Sonnenschein angesagt waren.

Trotz der Kältewelle blieb die Durchschnittstemperatur über den Vergleichswerten

Dies alles bescherte gefühlt einen „Jahrhundertwinter“, der in Wirklichkeit eher ein Dekadenwinter war, da es vor ziemlich genau zehn Jahren ähnlich große Schneemengen in Herne gab. Auch die insgesamt zehn Frosttage sind für einen Februar in unseren Breiten nicht ungewöhnlich. Zu Beginn der zweiten Monatshälfte drehte der Wind zunächst auf West und danach auf Südwest, so dass zunehmend wärmere Luftmassen nach Herne vordrangen. Hierdurch blieb es nachts frostfrei und tagsüber stiegen die Höchsttemperaturen auf fast zwanzig Grad, so dass ab der dritten Februarwoche Tauwetter angesagt war.

Trotz der rund einwöchigen Kältewelle blieb die monatliche Durchschnittstemperatur etwas über den Vergleichswerten der letzten 31 Jahre. Nachts war es zwar ein Grad kälter als sonst, aber tagsüber ermittelte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Sodingen Höchstwerte, die die langjährigen Referenzwerte um 1,6 Grad übertrafen. Ursächlich hierfür waren sechs frühlingshafte Tage im Übergang von der dritten zur vierten Februarwoche, an denen die jeweiligen Tageshöchsttemperaturen zwischen fünfzehn und zwanzig Grad lagen.

Trotz der Schneemengen war der Februar trockener als früher

Trotz der großen Schneemengen war es mal wieder trockener als früher. Die Wetterstation registrierte 15 Regentage (drei mehr als sonst), an denen 52 Liter je Quadratmeter Niederschläge fielen in Form von Schnee und Regen. Das sind lediglich etwas mehr als 70 Prozent der für diesen Monat zu erwartenden Regenmenge. Dafür schien die Sonne 114 Stunden lang und somit fast fünfzig Prozent länger als sonst.

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Die Wetterstation wurde 2011 auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule installiert. Die von ihr ermittelten Daten werden zunächst von Schülerinnen und Schülern durch einen Vergleich mit den Durchschnittswerten der Jahre 1990-2019 ausgewertet. Den endgültigen Bericht schreibt Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte unter: https://mcg-lerncampus.de/wetter/mcgwetter.htm